FUTTER FLASHMOB ORANIENPLATZ

Die erste Sammelabschiebung nach Afghanistan seit Corona wurde angekündigt. Letzte Woche gab es wieder eine Massenabschiebung nach Pakistan und auch Dublin-Abschiebungen nach Italien sind wieder erlaubt. Jede Abschiebung ist inakzeptabel, zu jeder Zeit! Der Kampf für ein abschiebefreies Berlin geht weiter!

Jeden Samstag: Anti Deportation Café >>> 16h – 21h30, Oranienplatz!
– Holt euer Essen ab in Bilgisaray (Oranienstr.45) und schwärmt Oranienplatz!
– Bringt eure eigenen Teller und euer eigenes Besteck mit.
– Erzählt es euren Freund*innen.

In Bilgisaray wird es von 16:00 bis 21:30 Uhr veganes Essen und Getränke geben. Alle Spenden werden Leute unterstützen, die gegen ihre eigene Abschiebung kämpfen. Da viele Unterstützungs-infrastrukturen derzeit in finanziellen Schwierigkeiten stecken, müssen wir dringend Spenden sammeln!

In Zeiten des Corona-Virus wird es nicht möglich sein, in Bilgisaray zu sitzen – außer für Toilettenbesuche. Der Oranienplatz ist um die Ecke: der Platz, der nach der Besetzung des Oranienplatzes 2012-2014 ein Symbol ist für den Kampf gegen Grenzen, Abschiebungen und Rassismus.

Klage gegen Italien, Malta und Libyen beim UN-Menschenrechtsausschuss eingereicht

Am 18. Oktober 2019 kontaktierte ein überfülltes Boot in Seenot, das etwa 50 Personen an Bord hatte, die Alarm Phone Hotline. Die Menschen waren aus Libyen geflohen und befanden sich in der maltesischen Such- und Rettungszone (SAR) nahe der italienischen Insel Lampedusa, als sie um Hilfe riefen. Nach dem Notruf informierte Alarm Phone das maltesische…

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Stoppt die Verfolgung und Bedrohung von Familienmitgliedern von politischen Aktivistinnen und Aktivisten durch die tadschikische Regierung

Liebe Freundinnen und Freunde,

ein Mitglied der tadschikischen Exilgruppe hat uns letzte Woche über die Bedrohung und Verfolgung seiner Familie in den ersten Juliwochen in der Republik Tadschikistan berichtet und gebeten, unser Netzwerk und die interessierte Öffentlichkeit zu informieren.

Im Anhang und im Anschluss findet ihr eine Zusammenfassung der Geschehnisse in persischer und deutscher Sprache mit der Bitte, die Infos an euch bekannten Mitglieder der tadschikische Gemeinschaft weiterzuleiten oder selbst aktiv werden.

Bericht Herr Komilov in deutscher Sprache als PDF
Bericht Herr Komilov in Farsi als PDF

Dies ist der erste Schritt einer Kampagne, die Situation in dem zentralasiatischen Land näherzubringen und durch Schaffung öffentlichen Drucks Schutz für die Familien der in der BRD lebenden politischen Flüchtlinge aus Tadschikistan zu erzwingen. Vereinzelt ist in der hiesigen Presse über die Verfolgung, Bedrohung und Inhaftierung von Familienmitgliedern von politischen Aktivistinnen und Aktivisten berichtet worden:

Mit der Veröffentlichung der konkreten Vorfälle will Herr Komilov, dessen Bericht wir hier veröffentlichen, euch nicht nur informieren, sondern bittet auch um Kontaktaufnahme, um gemeinsam zu überlegen, welche Schritte und Aktivitäten zum Aufbau einer öffentlichen Kampagne eingeleitet werden können.

Für Fragen stehen sowohl Herr Komilov oder wir zur Verfügung:

  • Herr Dzhannatullo Komilov | E-Mail: komilzoda ät gmail.com | Telefon: +49 1575 9181 501 | (persisch, russisch)
  • Araz Ardehali | wuppkarawane ät yahoo.de | +491788530701 (ab 19:00 Uhr, deutsch, englisch)

Mit solidarischen Grüßen aus Wuppertal
KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen

Kontakt:
KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Büro Wuppertal, Marienstraße 52, 42103 Wuppertal
Telefon: 0049 (0) 202 27 27 95 34
E-Mail: wuppkarawane@yahoo.de
https://www.facebook.com/caravannetwork/
https://www.facebook.com/karawanewuppertal/

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Stoppt die Verfolgung und Bedrohung von Familienmitgliedern
von politischen Aktivistinnen und Aktivisten durch die tadschikische Regierung

Ein Aufruf zur Solidarität

20. Juli 2020

Ich heiße Dzhannatullo Komilov und bin im Jahre 1981 in der Stadt Danghara in Tadschikistan geboren, habe vier Kinder und bin verheiratet.

Seit 2015 lebe ich als politischer Flüchtling gemeinsam mit meiner Frau und den vier Kindern in der Bundesrepublik Deutschland.

Ich möchte Sie darüber in Kenntnis setzen, dass das aktuelle tadschikische Regime unter der Führung von Emomalij Rahmon, der seit 28 Jahren die Fäden der Macht in seine Händen hält, seit 1992 auf meine Familie psychischen und physischen Druck ausübt, diese foltert, verfolgt, bedroht und ermordet. Unter den Opfern sind mein Vater, zwei meiner Brüder, meine Schwester und weitere 22 Personen aus meinem familiären Umfeld, Bekannten oder Freunden. Einige mussten bereits im Jahre 1992 einzig aufgrund ihrer oppositionellen Haltung gegenüber den Mitgliedern der jetzigen Regierung sterben.

Im Jahr 2002 war bereits mein älterer im Jahr 1965 geborener Bruder Fathullah Komilov zu 25 Jahren Haft verurteilt und sitzt seitdem in Gefängnis.

Nach dem ich im Jahr 2015 in Deutschland politisches Asyl beantragt hatte, wurde meine Mutter wegen meinen politischen Aktivitäten permanent unter psychischem Druck gesetzt. Sie wurde ständig vom Komitee der nationalen Sicherheitsorgane eingeladen. Aufgrund des fortwährend auf ihr ausgeübten Drucks wurde meine Mutter im Jahr 2017 herzkrank und verstarb.

Im Jahr 2017 ist mein im Jahr 1961 geborener Bruder Rajabali Komilov ebenfalls wegen meiner politischen Tätigkeit grundlos und ohne einen Grund zu Hause abgeholt und verhaftet und im Anschluss zu 10 Jahren Haft verurteilt worden.

So ist meine Familie seit 28 Jahren kontinuierlich seitens der tadschikischen Regierung unter Druck gesetzt und verfolgt worden.

Nun ist in den letzten Wochen seit dem 2. Juli 2020 der Druck auf fünf weitere Familienmitglieder erhöht worden. Diese folgenden Personen

  • Mohammadsharif Komilov, geboren im Jahr 1990,
  • Mohammadjan Komilov, geboren im Jahr 1992,
  • Atavulloev Dilshad, geboren im Jahr 1992,
  • Hossein Tureyov, geboren im Jahr 1999,
  • Abdollrahman Salehov, geboren im Jahr 1993,

wurden ohne jeglichen Grund verhaftet und für 8 Tage festgehalten. Sie wurden wie Geiseln behandelt. Auf ihnen wurde Druck ausgeübt. Sie wurden beleidigt und drei Tage lang gefoltert.

Zusätzlich zu diesen fünf verhafteten Personen wurde am 4. Juli 2020 das Haus meines Bruders in der Hauptstadt Duschanbe von Mitgliedern des nationalen Sicherheitskomitees aufgesucht. Die 53-jährige Frau meines Bruders Hosnegol Sharifova, die 23-jährige Tochter meines Bruders Fatemeh Komilova und ihre beiden Säuglinge wurden mit Gewalt inhaftiert und zum Gebäude des nationalen Sicherheitskomitees gebracht. Dort wurden sie beleidigt, erniedrigt und bedroht. Ihnen wurde gesagt, falls mein Bruder, d.h. ihr Ehemann und Vater, und ich, Dzhannatullo Komilov, nicht aufhörten, gegen die Regierung zu arbeiten, würden sie in Gefängnis geworfen und getötet. Nach Veröffentlichung dieser Ereignisse in verschiedenen Medien und der darauffolgenden Reaktionen und des öffentlichen Drucks wurden sie nach einem Tag freigelassen.

Fast zur gleichen Zeit sind die Mitglieder des nationalen Sicherheitskomitees des Bezirks Danghara am 5. Juli 2020 in das Dorf Sebiston zum Haus meines Vaters gegangen und haben dort meine 50-jährige Schwester Shadigol Komilova, meine 48 jährige Schwester Ghorbanmah Komilova, die Tochter meines Bruders Masumeh Komilova mit ihren beiden Säuglingen und die Ehefrau meines Neffen Banafsheh Sheikhmoradova gemeinsam mit ihren beiden Kindern und meinem Bruder Zubaidullah Komilov mit brutal festgenommen und sie auf das Komitee der nationalen Sicherheitsbehörde in Danghara gebracht. Auf ihnen wurde massiver psychischer Druck ausgeübt. Sie wurden beleidigt und erniedrigt. Obwohl das Kind von Masumeh Komilova krank war, wurden sie weiterhin festgehalten. Sie meinten es solle doch sterben, dann hätten sie einen Oppositionellen weniger. Hier wurden meine Familienmitglieder ebenfalls wegen den öffentlichen Reaktionen nach einem Tag freigelassen.

Am nächsten Tag, also am 6. Juli 2020 haben dann Mitglieder des nationalen Sicherheitskomitees des Landes Chatlon, zu der auch die Stadt Danghara gehört, aus der Stadt Kulob unser Haus im Dorf Sibeston aufgesucht. Namhafte Personen des Dorfes wurden verhaftet und in das zuständige Komitee für die nationale Sicherheit gebracht und dort bis abends verhört, bedroht und unter Druck gesetzt.

Ich möchte Sie und die Öffentlichkeit fragen, warum meine Geschwister, meine Verwandten und Bekannte aufgrund meiner politischen Opposition gegen das diktatorische Regime Tadschikistans und für meinen Kampf für den Sieg der Demokratie in Tadschikistan verhaftet, erniedrigt, beleidigt und bedroht werden müssen?

Aufgrund welcher Taten werden unschuldigen Kinder, Frauen und Männer tagelang festgehalten, bedroht und gefoltert?

Die obigen Beschreibungen geben eine kurze Zusammenfassung über die Verbrechen des diktatorischen Regimes Tadschikistans gegenüber meiner Familie in Tadschikistan.

Als politischer Flüchtling in der Bundesrepublik Deutschland fordere ich Sie auf, seien Sie all dem gegenüber nicht gleichgültig. Wenn Sie sich für Menschenrechte einsetzen wollen, dann fordern Sie die tadschikische Regierung auf, von diesen unmenschlichen Handlungen abzulassen und die Unterdrückung der Menschenrechte zu beenden.

Für Ihre Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Dzhannatullo Komilov

Kontaktinformationen
Telefon: +49 1575 9181 501
E-Mail: komilzoda@gmail.com

Keine Kriminalisierung von praktischer Solidarität! Freispruch für Hagen Kopp

Die Karawane ist maßgeblich auf Spenden angewiesen. Unsere Organisation besteht überwiegend aus Flüchtlingen, die (wenn überhaupt) nur über sehr geringe finanzielle Mittel verfügen. Aus diesem Grunde haben wir 2008 den „Förderverein Karawane e. V.” gegründet. Unser Verein ist als gemeinnützig anerkannt und kann deswegen auf Wunsch Spendenquittungen ausstellen, so dass sie steuerlich absetzbar sind. Wenn bei der Überweisung die Adresse mit angegeben wird, verschicken wir die Spendenbescheinigung automatisch spätestens am Anfang des Folgejahres.

Kontakt: foerderverein(at)thecaravan.org

Unsere Bankverbindung lautet:
Förderverein Karawane e.V.
Kontonummer
: 40 30 780 800
GLS Gemeinschaftsbank eG
BLZ: 430 609 67

IBAN: DE28430609674030780800
BIC: GENODEM1GLS

ORANIENPLATZ GUERILLA PICKNICK

Das Anti-Deportation Café fängt wieder an! Nach einer 3-monatigen Pause werden wir eine KüFa in Bilgisaray abhalten. Die Abschiebungen haben in dieser Zeit nicht aufgehört und werden erst in den kommenden Monaten wieder zunehmen. Der Kampf für ein abschiebefreies Berlin geht weiter!

In Bilgisaray wird es am 11. Juli von 16:00 bis 21:30 Uhr Essen und Getränke geben. Alle Spenden werden Leute unterstützen, die gegen ihre eigene Abschiebung kämpfen. Da viele Unterstützungsinfrastrukturen derzeit in finanziellen Schwierigkeiten stecken, müssen wir dringend Spenden sammeln!

Holt euer Essen ab in Bilgisaray und schwärmt Oranienplatz! – Bringt eure eigenen Teller und euer eigenes Besteck mit. Erzählt es euren Freund*innen.

In Zeiten des Corona-Virus wird es nicht möglich sein, in Bilgisaray zu sitzen – außer für Toilettenbesuche. Der Oranienplatz ist um die Ecke: der Platz, der nach der Besetzung des Oranienplatzes 2012-2014 ein Symbol für den Kampf gegen Grenzen, Abschiebungen und Rassismus ist.

WO: BILGISARAY (ORANIENSTRAßE 45 – U-MORITZPLATZ) WANN: SAMSTAG 11 JULI, 16:00-21:30 Uhr