Airborne Monthly Factsheet November 2021

This factsheet outlines a summary of the distress cases witnessed in November 2021 by Sea-Watch’s Airborne crews with their aircraft Seabird.* In November 2021 we conducted 14 operations, with a total flight time of 92 hours and 30 minutes. We spotted at least 1.862 persons in distress aboard 25 different boats.   Overview of boats in distress and empty boats…

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Familie von Georgios Zantitios legt Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens ein

Todesursache von Georgios Zantiotis weiterhin unklar
Staatsanwaltschaft Wuppertal beendet das Verfahren
Familie Zantiotis legt Beschwerde ein

Pressemitteilung – 12. Januar 2022

Press release in english

Am 1. November 2021 stirbt Georgios Zantiotis im Wuppertaler Polizeigewahrsam. Kurz zuvor war er aus bisher ungeklärten Umständen festgenommen worden. Seine Schwester nahm einen kurzen Teil der Festnahme auf ihrem Handy auf. Aufgrund der zahlreichen Reaktionen auf das veröffentlichte Video sah sich der Wuppertaler Staatsanwalt Herr Baumert ganze sechs Tage nach Georgios Zantiotis Tod in Polizeigewahrsam gezwungen, die Öffentlichkeit über seinen Tod zu informieren. Er gab an, dass er den Grund für den Tod als irrelevant einstufte: „Es handelte sich um eine natürliche Todesursache. Ich habe das nicht für berichtenswert gehalten.“ (Berg und Tal vom 7.11.2021). Diese Behauptung stellt er auf, obwohl in der ersten Woche nach Georgios Zantiotis Tod die Ursache weder auf eine diagnostizierte noch dokumentierte natürliche Erkrankung zurückzuführen war. Ein natürlicher Tod lag also nicht vor.

Nun nach etwas über zwei Monaten sind die Akten durch die Staatsanwaltschaft geschlossen worden. Weder die Todesursache noch die Umstände sind eindeutig geklärt. Bereits Anfang Dezember 2021 bereitete Oberstaatsanwalt Baumert die Entscheidung öffentlich vor. Zu diesem Zeitpunkt lag weder das abschließende Ergebnis der toxikologischen Untersuchung vor noch war die Todesursache durch die Autopsie geklärt. Trotzdem setzt Oberstaatsanwalt Baumert diffus zwei vorläufige Vermutungen miteinander in Verbindung und bedient gegenüber dem WZ (WZ vom 3.12.2021) und der Öffentlichkeit Vorurteile: „Vor diesem Zwischenergebnis stand bereits fest, dass das Herz des Toten ein kritisches Gewicht aufwies. Zusammen mit den nun nachgewiesenen Substanzen ist davon auszugehen, dass diese Kombination in der Tat todesursächlich war“.

Wir stellen fest: Bis heute ist die Todesursache nicht geklärt.

Ferner wissen wir immer noch nicht, was genau in Gewahrsam mit dem 25-jährigen Georgios Zantiotis passiert ist. Die Aussagen der beteiligten Polizeibeamten sind fast deckungsgleich. Es regt sich der Verdacht, dass wie bei anderen uns bekannten Fällen die Aussagen und Zeugnisse abgestimmt sein könnten.

Wir fragen uns weiterhin: Warum wurde Georgios Zantiotis fixiert und warum wurde gewaltsam versucht, ihm Blut abzunehmen? Welcher Grund rechtfertigte die Blutabnahme? Warum wurde mit unverhältnismäßigen Mitteln auf Georgios Zantiotis physisch eingewirkt?

Wir Menschen mit Migrationshintergrund können nicht verhindern, dass unser Vertrauen in die Polizei und Ordnungsbehörden schwindet, wenn weiterhin Menschen in Polizeigewahrsam ihr Leben lassen und sowohl die Aufklärung als auch die Konsequenzen ausbleiben. Unser Vertrauen schwindet weiterhin, wenn Herr Innenminister Reul immer wieder Aufklärung verspricht, aber diese wie in den Fällen von Amed Ahmad oder Mikael Haile ausbleiben bzw. verhindert werden. Daten werden manipuliert, Akten verschwinden und Konsequenzen bleiben auch in eindeutig klaren Fällen aus.

Wir stehen solidarisch an der Seite der Familie Zantiotis und werden gemeinsam mit der Familie eine unabhängige, wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung der Umstände um den Tod von Georgios Zantiotis anstreben.

Solidarität, Zusammenhalt, Respekt vor dem Leben und der Wahrheit leiten uns in unserem täglichen Tun.

Araz Ardehali

Im Namen der Familie Zantiotis
der Initiative Amed Ahmad
und der KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen


Kontakt:

KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Marienstraße 52, 42105 Wuppertal
E-Mail: wuppkarawane {ät] yahoo.de
Internet: http://thecaravan.org
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Sea-Watch 3 rettet an Weihnachten 93 Menschen aus Seenot

Die erst gestern Abend in ihren Weihnachtseinsatz ausgelaufene Sea-Watch 3 konnte am heutigen Freitag 93 Menschen aus einem Holzboot in Seenot retten. Allein vergangene Woche sind vor der Küste Libyens mindestens 160 Menschen beim Fluchtversuch ertrunken. Am frühen Morgen des 24.12.2021 sichtete die Crew der Sea-Watch 3 in internationalen Gewässern südlich der italienischen Insel Lampedusa…

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Gedenkdemonstration für Şahin Çalışır (27.12.1992) – Solingen

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27.12.2021 um 15:00 Uhr auf dem Gräfrather Markt in Solingen-Gräfrath.
Wir ziehen vor das ehemalige Domizil der VS-finanzierten Karateschule Hak Pao

Unutturmayacağız!
Nichts und Niemand ist vergessen!
Bestrafung der Täter und der verantwortlichen Geheimdienstler und Polizisten, die in die VS-Operation Hak Pao verwickelt waren.

Wir trauern um Şahin Çalışır.

Şahin Çalışır starb vor 29 Jahren auf der Autobahn bei Meerbusch. Der aus Duisburg stammende 20 jährige Şahin Çalışır hatte gerade seine Ausbildung bei Thyssen abgeschlossen. Am 27. Dezember 1992 machten drei rechte Solinger Hooligans u.a. der einschlägig vorbestrafte Klaus Evertz und der bei Hak Pao organisierte Lars Schoof mit ihrem Auto auf der A 57 Jagd auf Ausländer. Sie versuchen ein Auto mit türkischen Menschen zu rammen. Şahin Çalışırs PKW wird mehrfach bedrängt und schließlich touchiert. Der PKW drehte sich und gerät in die Leitplanken. Şahin Çalışır und seine zwei türkischen Begleiter flüchteten voller Panik auf die Autobahn. Şahin Çalışırr wird dabei von einem nachfolgendem Auto überfahren und getötet.
11 Monate später, der Solinger Brandanschlag war noch keine 5 Monate her, konnte das Schöffengericht Neuss kein “ausländerfeindliches” oder gar ein rassistisches Motiv für die Verfolgungsjagd erkennen. Obwohl dem Gericht ein Brief des Fahrers Evertz vorlag, in dem er über den getöteten Şahin Çalışır folgendes geschrieben hatte: „Das mit dem Herumlaufen hat sich für ihn erledigt.“ Der Fahrer Evertz, bereits als rechter Hooligan einschlägig vorbestraft, erhielt nur 15 Monate Haft wegen “fahrlässiger Tötung” und “fahrlässiger Straßenverkehrsgefährdung”.

Dass im Auto von Evertz zwei weitere rechte Hooligans saßen, spielte im Prozess auch keine Rolle. Der Beifahrer von Evertz, Lars Schoof, trainierte z.B. in der Karateschule HAK Pao unter V-Mann Bernd Schmitt in Solingen-Gräfrath und war als Ordner für die rechtsextreme „Deutsche Liga für Volk und Heimat“ tätig. Bei Hak Pao verkehrten auch die späteren Brandstifter von Solingen.

Rassistische Attacke

Am 27. Dezember 2020 waren wir zusammen mit Orhan Çalışır, einem Cousin von Şahin Çalışır und anderen Initiativen vor dem Neusser Amtsgericht, um zum ersten Mal seit der Todesnacht an Şahin Çalışır zu erinnern. Orhan Çalışır erinnerte sich auf der Gedenkkundgebung noch genau an den Strafprozess in Neuss: „Der Staatsanwalt grinste während des ganzen zweiten Verhandlungstages, als ob es hier um einen Schulstreich von pubertierenden Jugendlichen ginge und nicht um den Tod eines 20-jährigen, der aus rassistischen Gründen umgebracht wurde. In seinem Plädoyer sagte der Staatsanwalt, dass es ein unglücklicher Verkehrsunfall war und dass die Jungs – übersetzt die Neonazis – keine Typen seien, die sich ein Auto nehmen und ganz nach dem Motto „jetzt wollen wir Mal sehen, bis ein Ausländer vor dem Kühler läuft“ So wurde Şahin am 7. Oktober 1993, fast 10 Monate nach seiner Ermordung auf der Autobahn 52 noch einmal getötet. Und zwar hier in diesem Haus. Deshalb ist dieses Gerichtsgebäude ein zweiter Tatort. Diese Haltung des Staates bei rassistischen Morden ermutigte die Täter zu anderen, noch brutaleren Taten.“

Die Spuren führen zu Hak Pao

Orhan Çalışır verwies aber auch auf die ungeheuerlichen Versäumnisse der Polizei: „Wenn sie damals, so das bittere Resumé von Orhan Çalışır, „direkt nach dem Tod von Şahin, in den Kreisen richtig ermittelt hätten und zwar in Solingen, direkt in Solingen, wo der Schoof herkommt, wo er trainiert mit anderen Neonazis, hätte meines Erachtens, höchstwahrscheinlich, diese Katastrophe von Solingen verhindert werden können.“ (https://vimeo.com/497312093)
Hätte sich der zuständige Wuppertaler Staatsschutz für Schoof von Hak Pao wirklich interessiert, wären sie schon im Herbst 1992 auf den für die NF aufgebauten VS-Honeypot „Hak Pao“ „gestoßen“ und hätten diese gefährliche Nazistruktur unter normalen rechtsstaatlichen Verhältnissen polizeilich aufgelöst.

Passiert ist hingegen nichts, die Gründe dafür kennen wir seit der Enttarnung von Bernd Schmitt. Die Wuppertaler Staatsschützer wollten unter keinen Umständen die hochgeheime Verfassungsschutz-Operation mit Bernd Schmitt, die sie selber im April 1992 miteingefädelt hatten, stören. Ohne Rücksicht auf mögliche weitere Opfer von Nazis, die in der VS-mitfinanzierten Kampfsportschule Hak Pao ungestört rekrutiert und sozialisiert werden konnten. Bis zur Todesnacht von Solingen.

Keine Ruhe

Wir fordern die Öffnung aller Akten im Bezug auf die geheimdienstlichen und polizeilichen Aktivitäten um Bernd Schmitts Karateschule Hak Pao und der diversen Infiltrationen der Nationalistischen Front (NF)! Dies gilt insbesondere für die regionalen NF-Strukturen in Wuppertal, Solingen und NRW.
Wir fordern die Bestrafung der Täter und der verantwortlichen Geheimdienstler und Polizisten, die in die VS-Operation Hak Pao verwickelt waren.

Es rufen auf:

Kein Platz für Nazis Wuppertal
Initiative Herkesin Meydanı – Platz für Alle – Köln
Solinger Appell
Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen – Wuppertal

Erinnern heißt handeln!
Kontakt: erinnern-heisst-handeln@web.de
Es wäre schön, wenn viele Gruppen, Organisationen, Zusammenhänge und Freund*innenkreise sich unserem Aufruf anschließen würden und mit uns auf die Straße kommen!!!

Gerechtigkeit für Georgios Zantiotis

Spendenkampagne zur Unterstützung der Familie Zantiotis in ihrem Kampf für Aufklärung
https://www.betterplace.org

Liebe solidarische Menschen,

wie ihr vielleicht mitbekommen habt, ist Georgios Zantiotis am 1.11.2021 im Wuppertaler Polizeigewahrsam ums Leben gekommen. Sein Tod wurde aber erst Tage später, erst am 7. November 2021, nach dem die Presse darüber berichtete, durch die Staatsanwaltschaft Wuppertal öffentlich bestätigt.

Der Tod von Georgios wirft zahlreiche Fragen auf. Das beginnt mit der Beschreibung der Ingewahrsamnahme, die bilderbuchartig stereotype Charakterisierungen über migrantisierte Männer sowie eine altbekannte Täter-Opfer-Umkehr.

Laut der Sprecherin der Staatsanwaltschaft habe die Obduktion vom 3.11.2021 habe bislang keine Hinweise auf Erstickung ergeben. Die „wahrscheinlichste Todesursache“ des 25Jährigen sei ein plötzlicher Herzinfarkt nach der späteren, unfreiwilligen Blutentnahme im Landgericht. Die Blutalkoholbestimmung hat 0,02 Promille ergeben.

Die Familienangehörigen fragen sich: Warum wurde Georgios nicht auf die Polizeiwache, sondern ins Landgericht Wuppertal gebracht? Was ist vor, während und nach dieser Blutentnahme passiert? Wie wahrscheinlich ist es, dass ein 25Jähriger ohne bekannte Herzvorerkrankungen durch Herzinfarkt stirbt? Maria, die Schwester von Georgios hat bereits Anzeige gegen die Polizeibeamt:innen gestellt.

Die Familie Zantiotis fordert unabhängige Aufklärung der Todesumstände von Georgios. Tod in Polizeigewahrsam ist niemals Privatsache und verdient mindestens das öffentliche Interesse und vor allem eine sorgfältige und vollumfängliche Untersuchung der Todesumstände. In enger Absprache mit der Familie wird nun zusammen mit dem Anwalt eine 2. Obduktion in Auftrag geben. Der juristische Kampf um Aufklärung wird ein weiter Weg sein. Auch dafür rufen wir zu einer Spende auf!

Wir sprechen den Angehörigen von Georgios unsere tiefe Anteilnahme aus und versprechen, dass wir sie mit ihren offenen Fragen und der Suche nach Antworten nicht allein lassen. Sichtbare und praktische Solidarität ist unsere kollektive Antwort auf strukturelle Verantwortungsabwehr.

Zeigt euch solidarisch und spendet für die Aufklärung von Georgios Tod!

https://www.betterplace.org

Jeder Cent wird für die anfallende Kosten im Zusammenhang mit dem Tod von Georgios Zantiotis ausgegeben.

Die folgenden Netzwerke und Initiativen unterstützen die Familie bei der Aufklärung der Todesumstände von Georgios Zantiotis und diese Spendenkampagne:

Initiative Amed Ahmad
BLACK COMMUNITY Coalition for Justice & Self-Defense
Initiative Gerechtigkeit für Georgios
Initiative in Gedenken an Oury Jalloh
Justice for Mbobda
KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen

We remember the refugee protest in Saalfeld against deportation

Foto: The hidden face of White Supremacy

We do not forget the refugee protest in Saalfeld against deportation

We remember the refugee protest on 19.11.2020 in Saalfeld against deportation

The goal of deportation is annihilation and destruction:

We would like to express our perception about the socio-political injustice towards refugees and migrants in our struggles in Thueringen.

According to sister Warsan Shire we quote, “No one leaves home unless home is the mouth of a shark.”

This discussion is organized by the African refugees and migrants activists living in Thueringen, we are activists of the RefugeeBlackBox coordinated from Jena with the network of The VOICE Refugee Forum Germany.

We, the refugees and migrants, came to Germany for a reason: We have experienced struggles and conflicts, and we have the same potential to defy the odds and to achieve greatness.

Refugees are not terrorists. Refugees are often the first victims of terrorism and the proxy wars of imperialist colonialism in the refugees’ home countries and beyond the borders of the refugee countries. Refugees have the perseverance and ability to contribute to the growth and development of all human endeavours, culture, social justice, politics and economics wherever they are in the world as human beings, including here in the Federal Republic of Germany.

Protest the racist culture of German white supremacy

We are right!
Whitesupremacy is a global structure of control and oppression, it is a continuity and cannot be compared to other forms of oppression. Know who and where you are.

We believe that the goal of deportation is annihilation and destruction. We must stand united against the deportation culture because it fuels hatred, which advocates violence to reinforce people’s beliefs or to justify this violence against refugees and migrants.

However, racism towards refugees or immigrants, especially the discrimination of people of color, should be abrogated. We believe that all people are equal in their rights irrespective of where we come from – North, West, East, South – and regardless of our religion, values, beliefs and race – young, old, gay, straight, men or women.

We, as an African community, are protesting the racist culture of German white supremacy. We should all be treated equally and we should have the same opportunity to have access to the riches of the world as those who have taken our riches, without asking, to increase their own: Why are the people from Europe now afraid to share what is not theirs?

We feel humiliated to read the letters by the German citizens to the editor in the local OTZ of 8.12.2020 about our refugee protest and the demonstration against deportation in Saalfeld on 19.11.2020 we are upset.
In racist assumptions, they accuse all refugees of coming to Germany only to “immigrate into their social system”, as if our only goal is to take away what they have “worked hard for generations”: apartments, houses, cars…

No, we are not interested in living on other people’s good without our own labor. No, we have not come to steal the wealth that generations of Germans have generated. No. It is the other way round: their wealth is based on the goods that generations of their ancestors have stolen from our continent and exploited for generations of our people who died as slaves and live on endlessly. Instead, we look to where our stolen resources were taken.

Both, the racist attitude of the so called people on the street towards us as well as the ignorance of some media, especially shown in the MDR-report on the refugee demonstration against Deportation on 19.11.2020 Saalfeld that denied our presence as organizers and experts of our own situation, dehumanize and humiliate us.

The dehumanization and humiliation of refugees and migrants leads to destruction and annihilation through deportation: the goal of deportation is the colonial continuation of the annihilation and destruction of our lives, rights and existence.

That is why we should stand together to fight against deportation and colonial injustice, discrimination and racism. We call on refugees and migrants to join us and participate, no matter where they live.

Day X Protest Against White Supremacy and Against Deportation
The Black Box Refugees Solidarity – is a political initiative launched by The VOICE Refugee Forum within the Caravan Network for the Rights of Refugees and Migrants in Germany to inform and protect the interests of refugees. We strive to strengthen the refugees’ self-confidence and raise their awareness of the chains of physical and psychological oppression in order to strengthen our self-organized struggles to overcome the oppression and injustice that refugees suffer from white supremacy

Refugees Cannot Trust the Media – MDR on Refugee Demonstration in Saalfeld
http://thevoiceforum.org/node/4737
Flüchtlinge können den Medien nicht trauen – Der MDR – Bericht zu der Flüchtlingsdemonstration in Saalfeld
http://thevoiceforum.org/node/4738

German | English | Pressemitteilung und Einladung von “The VOICE”: Demonstration gegen Abschiebung in Saalfeld
http://thevoiceforum.org/node/4735
Eng/Deu: Press release and invitation from “The VOICE”: Demonstration against deportation in Saalfeld | http://thevoiceforum.org/node/4735 (17.11.2020)

Coordination: The VOICE Refugee Forum
Email: thevoiceforum@gmx.de
Tel.: 0049 (0)176 24568988

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El Foro de Refugiados VOICE Jena : Thevoiceforum.org | facebook.com/RefugeeBlackBox | Thecaravan.org

More Links on RBB: RefugeeBlackBox Solidarity

English | Francés | Español:
Online RefugeeBlackBox (RBB) – Community Campaign | Paint it Black!
Boîte noire des réfugiés en ligne (RBB) – Campagne communautaire | Paint it Black !
Campaña comunitaria en línea RefugeeBlackBox (RBB) | ¡Píntalo de negro!

English: An X-ray of Political Solidarity – on the Background of the RefugeeBlackBox Part 1
Francés: Une radiographie de la solidarité politique – sur le fond de la boîte noire des réfugiés Partie 1
Español: Una radiografa de solidaridad politica | RefugeeBlackBox

For: Justice and Freedom
Against: Deportation and Repression
https://www.facebook.com/RefugeeBlackBox

Traducción realizada con la versión gratuita del traductor www.DeepL.com/Translator

In remembrance of Georgios Zantiotis – Demonstration in Wuppertal

Why was Giorgos Zantiotis arrested by the police?

Why did he have to die?

Demonstration on Saturday, 13.11.2021 in Wuppertal Elberfeld

Start 6 p.m. in front of the City Arkaden (Alte Freiheit)

In the early morning of November 1, 2021, Giorios Zantiotis died in a cell in the district court of Wuppertal. Only a few days later the public prosecutor’s office in Wuppertal published his death. The explanations and accounts are incomplete and we have been wondering since then why Giorgios Zantiotis had to die.

The version presented to the public is inconsistent and contradictory. Nowhere is it clear why Giorgios was arrested. Sometimes a quarrel outside a club, sometimes an argument between Giogios and his sister is said to have been the reason for the police intervention. But the sister has so far not spoken of any quarrel with her brother. On the contrary, in the video available on the net for all to see, she pleads with the officers not to hurt Giorgios.

Yesterday, 11.11.2021, the spokeswoman of the Wuppertal prosecutor’s office in the state parliament put the death of Giorgios Zantiotis in connection with alcohol and drugs. The alcohol content of his blood was stated at the same time as 0.01 per mille. Evidence of drugs was not presented. So why did Giorgios Zantiotis have to die? Why, in hindsight, is young Giorgios Zantiotis and his death being dragged through the mud without facts?

Why are allegations made without evidence and the personality of Giorgios Zantiotis associated with drugs and alcohol although Chief Public Prosecutor Baumert supposedly because of the personality rights of Giorgios Zantiotis published the death only days later? Did he perhaps rather want to protect the officers involved in the operation?

We have investigated the truth in many cases so far, also here we will drill and ask questions until we and all know why Giorgios Zantiotis had to go from us. In the case of Oury Jalloh, Dominique Kouamadio, Adel B, Mohammad Selah, Ameer Agheeb, … we have presented the truth transaprent to the public. Again, we are trying to establish the facts.

We stand by our promise of last Sunday to the family of Giorgios Zantiotis and will accompany them, the sister and his mother on this difficult path. Until they learn the truth and understand why they can no longer hold the kind Giorgios, as his sister describes him, in their arms.

On Saturday we will be together with interested Wuppertal people, with initiatives on the streets of Elberfeld to emphasize our questions and to underline our solidarity with the family.

Please spread this appeal and tell your fellow men about the incidents…

In solidarity we stay connected…

Your CARAVAN for the rights of refugees and migrants

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In Gedenken an Georgis Zantiotis – Demonstration in Wuppertal

Warum wurde Giorgos Zantiotis von der Polizei festgenommen?

Warum musste er ersterben?

Demonstration am Samstag, den 13.11.2021 in Wuppertal Elberfeld

Beginn 18 Uhr vor den City Arkaden (Alte Freiheit)

Am frühen Morgen des 1. November 2021 starb Giorios Zantiotis in einer Zelle im Landgericht Wuppertal. Erst einige Tage später hat die Staatsanwaltschaft Wuppertal sein Tod veröffentlicht. Die Erklärungen und Darstellungen sind lückenhaft und wir fragen uns seitdem, warum Giorgios Zantiotis sterben musste.

Die in der Öffentlichkeit vorgestellte Version ist nicht konsistent und widersprüchlich. Nirgends wird deutlich, warum Giorgios festgenommen wurde. Mal soll ein Streit vor einem Club, mal ein Streit zwischen Giogios und seiner Schwester der Grund für den Polizeieinsatz gewesen sein. Doch die Schwester hat bisher von keinem Streit mit ihrem Bruder gesprochen. Im Gegenteil, in dem im Netz für alle zugänglichen Video fleht sie die Beamten Giorgios nicht weh zu tun.

Gestern, am 11.11.2021, hat die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wuppertal im Landtag den Tod von Giorgios Zantiotis in Zusammenghang mit Alkohol und Drogen gesetzt. Der Alkoholgehalt seines Blutes wurde gleichzeitig mit 0,01 Promille angegeben. Beweise für Drogen wurden nicht vorgelegt. Warum musste also Giorgios Zantiotis sterben? Warum wird im Nachhinein der junge Giorgios Zantiotis und sein Tod ohne Fakten in den Dreck gezogen?

Warum werden ohne Beweise Behauptungen aufgestellt und die Persönlichkeit von Giorgios Zantiotis mit Drogen und Alkohol in Verbindung gebracht obwohl Oberstaatsanwalt Baumert vermeintlich wegen den Persönlichkeitsrechten von Giorgios Zantiotis den Tod erst Tage später veröffentlichte? Wollte er vielleicht eher die beteiligten Beamten schützen, die am Einsatz beteiligt waren?

Wir haben bisher in vielen Fällen die Wahrheit ermittelt, auch hier werden wir solange bohren und Fragen stellen, bis wir und alle wissen, warum Giorgios Zantiotis von uns gehen musste. Im Falle von Oury Jalloh, Dominique Kouamadio, Adel B, Mohammad Selah, Ameer Agheeb, … haben wir die Wahrheit transaprent der Öffentlichkeit präsentiert. Auch hier versuchen wir, die Fakten zu ermitteln.

Wir stehen zu unserem Versprechen vom letzten Sonntag gegenüber der Familie von Giorgios Zantiotis und werden auf diesem schwierigen Wege sie, die Schwester und seine Mutter, begleiten. Bis sie die Wahrheit erfahren und verstehen, warum sie den freundlichen Giorgios, wie seine Schwester ihn beschreibt, nicht mehr in ihre Arme ziehen können.

Am Samstag sind wir mit interessierten Wuppertalerinnen und Wuppertaler, mit Initiativen zusammen auf den Straßen Elberfelds um unseren Fragen Nachdruck zu verleihen und unsere Solidarität mit der Familie zu untermauern.

Bitte verbreitet diesen Aufruf und erzählt euren Mitmenschen von den Vorfällen…

In Solidarität bleiben wir verbunden…
Eure KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen


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We are angry about the death of Georgios Zantiotis! Manifestation on 7th November 2021 at 6pm

Why did Georgios Zantiotis have to die?

Rally on 7.11.2021 at 6:00 p.m.

Wuppertal main train station

Again a person had to die in Wuppertal due to the consequences of police action in custody.
On social media, his death was reported in Greek:
“At dawn on November 2, the death of 24-year-old Georgios Zantiotis was announced at a police station in Wuppertal (Germany), almost an hour and a half after he was taken from the nightclub: the police officers stepped on the asphalt.”
The accompanying video shows him being pushed to the street and tied up by two police officers, while his sister begs the officers to let him go: “He’s just a kid!”

# # # # #

2 Νοεμβρίου ξημερώματα ανακοινώθηκε ο θάνατος του Γιώργου Ζαντιώτη 24 χρονών, σε αστυνομικό τμήμα του Wuppertal(Γερμανία), σχεδόν μιάμιση ώρα μετά την προσαγωγή του έξω από νυχτερινό κέντρο .Οι μπάτσοι τον πατούσαν στην άσφαλτο. pic.twitter.com/J6Ijtzc8dK

— Polidefkis (@Polidefkis_) November 6, 2021
# # # # #

At the request of journalists, the prosecutor’s office felt compelled to report on the case. Previously, there was no reason for Chief Public Prosecutor Baumert because it was a natural cause of death:

As in numerous cases of deaths by police, the victim killed by violence is criminalized. Senior prosecutor Wolf-Tilman Baumert: “We assume that therein [note KARAWANE: drugs] lies a reason for his aggressiveness and possibly for his death.” In the case of Mohammad Selah, a refugee from Guinea in Remscheid, it was also alleged that drugs were involved. He was denied medical care because he was to be deported. The public prosecutor, who was from Wuppertal at the time, claimed that drugs were involved, although there was no evidence of this. His friends testified to this and the doctors suspected a tropical disease. Drugs are always mentioned when victims of police brutality have to be discredited and criminalized afterwards and the police are to be exonerated of their guilt.

We will take to the streets today because we are angry and we have to fear that the truth will be murdered again, as in the numerous other cases in NRW ud BRD: #AdelB, #AmedAhmad, #MichaleHaile, #DominiqueKouamadio, … #OuryJalloh…
Just this week we have complete proof that Oury Jalloh was murdered and exiled in cell #5:
Internationale Pressekonferenz der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

Before the truth is executed once again, we take to the streets and expect a plausible and complete explanation.
At the same time, we manifest our determination to stand on the side of Georgios Zantiotis (Γιώργου Ζαντιώτη) family and friends and accompany them in these difficult days.

The plea and cries of Giórgu’s sister throb within us, “He is a child!”

In solidarity we remain united
Your CARAVAN for the rights of refugees and migrants

We are angry about the death of Giórgu Zantiótis! Manifestation on 7th November 2021 at 6pm

Why did Giórgu Zantiótis have to die?

Rally on 7.11.2021 at 6:00 p.m.

Wuppertal main train station

Again a person had to die in Wuppertal due to the consequences of police action in custody.
On social media, his death was reported in Greek:
“At dawn on November 2, the death of 24-year-old Giórgu Zantiótis was announced at a police station in Wuppertal (Germany), almost an hour and a half after he was taken from the nightclub: the police officers stepped on the asphalt.”
The accompanying video shows him being pushed to the street and tied up by two police officers, while his sister begs the officers to let him go: “He’s just a kid!”

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2 Νοεμβρίου ξημερώματα ανακοινώθηκε ο θάνατος του Γιώργου Ζαντιώτη 24 χρονών, σε αστυνομικό τμήμα του Wuppertal(Γερμανία), σχεδόν μιάμιση ώρα μετά την προσαγωγή του έξω από νυχτερινό κέντρο .Οι μπάτσοι τον πατούσαν στην άσφαλτο. pic.twitter.com/J6Ijtzc8dK

— Polidefkis (@Polidefkis_) November 6, 2021
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At the request of journalists, the prosecutor’s office felt compelled to report on the case. Previously, there was no reason for Chief Public Prosecutor Baumert because it was a natural cause of death:

As in numerous cases of deaths by police, the victim killed by violence is criminalized. Senior prosecutor Wolf-Tilman Baumert: “We assume that therein [note KARAWANE: drugs] lies a reason for his aggressiveness and possibly for his death.” In the case of Mohammad Selah, a refugee from Guinea in Remscheid, it was also alleged that drugs were involved. He was denied medical care because he was to be deported. The public prosecutor, who was from Wuppertal at the time, claimed that drugs were involved, although there was no evidence of this. His friends testified to this and the doctors suspected a tropical disease. Drugs are always mentioned when victims of police brutality have to be discredited and criminalized afterwards and the police are to be exonerated of their guilt.

We will take to the streets today because we are angry and we have to fear that the truth will be murdered again, as in the numerous other cases in NRW ud BRD: #AdelB, #AmedAhmad, #MichaleHaile, #DominiqueKouamadio, … #OuryJalloh…
Just this week we have complete proof that Oury Jalloh was murdered and exiled in cell #5:
Internationale Pressekonferenz der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

Before the truth is executed once again, we take to the streets and expect a plausible and complete explanation.
At the same time, we manifest our determination to stand on the side of Giórgu Zantióti’s (Γιώργου Ζαντιώτη) family and friends and accompany them in these difficult days.

The plea and cries of Giórgu’s sister throb within us, “He is a child!”

In solidarity we remain united
Your CARAVAN for the rights of refugees and migrants

Wir sind wütend über den Tod von Georgios Zantiotis! Kundgebung am 7.11.2021 18Uhr

Warum musste Giórgu Zantiótis sterben?

Kundgebung am 7.11.2021 um 18:00 Uhr

Wuppertal Hauptbahnhof

Wieder musste ein Mensch in Wuppertal durch die Folgen eines Polizeieinsatzes in Gewahrsam sterben.
In den sozialen Medien wurde in griechischer Sprache über seinen Tod berichtet:

“Im Morgengrauen des 2. November wurde auf einer Polizeiwache in Wuppertal (Deutschland) der Tod des 24-jährigen Georgios Zantiotis (Γιώργου Ζαντιώτη) bekannt gegeben, fast anderthalb Stunden nachdem er aus dem Nachtclub geholt worden war: Die Polizisten traten auf den Asphalt”.

Das dazugehörige Video zeigt wie er von zwei Polizisten auf die Straße gedrückt und gefesselt wird, während seine Schwester die Polizisten anfleht, ihn loszulassen: “Er ist noch ein Kind!”

# # # # #

2 Νοεμβρίου ξημερώματα ανακοινώθηκε ο θάνατος του Γιώργου Ζαντιώτη 24 χρονών, σε αστυνομικό τμήμα του Wuppertal(Γερμανία), σχεδόν μιάμιση ώρα μετά την προσαγωγή του έξω από νυχτερινό κέντρο .Οι μπάτσοι τον πατούσαν στην άσφαλτο. pic.twitter.com/J6Ijtzc8dK

— Polidefkis (@Polidefkis_) November 6, 2021
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Auf Nachfrage von Journalistinnen sah sich die Staatsanwaltschaft gezwungen über den Fall zu berichten. Zuvor gab es keinen Anlass für Oberstaatsanwalt Baumert, weil es sich um eine natürliche Todesursache handelte:

Wie in zahlreichen Fällen von Todesfällen durch die Polizei wird das durch Gewalteinwirkung getötete Opfer kriminalisiert. Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert: “Wir gehen davon aus, dass darin [Anm. KARAWANE: Drogen] ein Grund für seine Aggressivität und womöglich für seinen Tod liegt.” Auch im Falle von Mohammad Selah, ein Flüchtling aus Guinea in Remscheid, wurde behauptet, dass Drogen im Spiel waren. Ihm wurde die medizinische Versorgung verweigert, weil er abgeschoben werden sollte. Die damals aus Wuppertal stammende Staatsanwaltschaft behauptete Drogen seien im Spiel gewesen, obwohl keine Beweise hierfür vorlagen. Seine Freunde bezeugten dies und die Ärzte vermuteten eine tropische Krankheit. Drogen werden immer wieder gennnt, wenn die Opfer von Polizeibrutalität im nachhinein diskrediert und kriminalisiert werden müssen und die Polizei von ihrer Schuld entlastet werden soll.

Wir werden heute auf die Straße gehen, weil wir wütend sind und wir befürchten müssen, dass die Wahrheit wieder ermodet wird, wie in den zahlreichen anderen Fällen in NRW ud BRD: #AdelB, #AmedAhmad, #MichaleHaile, #DominiqueKouamadio, … #OuryJalloh…

Erst in dieser Woche haben wir den vollständigen Nachweis erbracht, dass Oury Jalloh in der Zelle Nr. 5 ermordet und verbannt worden ist:
Internationale Pressekonferenz der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

Bevor die Wahrheit wieder einmal hingerichtet wird, gehen wir auf die Straße und erwarten eine plausible und lückenlose Erklärung.

Gleichzeitig manifestieren wir unsere Entschlossenheit auf der Seite der Familie und Freundinnen von Georgios Zantiotis (Γιώργου Ζαντιώτη) zu stehen und sie in diesen schwierigen Tagen zu begleiten.

Die Bitte und Schreie der Schwester von Georgios pochen in uns: “Er ist ein Kind!”

In Solidarität bleiben wir verbunden
Eure KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen

Wir sind wütend über den Tod von Giórgu Zantiótis! Kundgebung am 7.11.2021 18Uhr

Warum musste Giórgu Zantiótis sterben?

Kundgebung am 7.11.2021 um 18:00 Uhr

Wuppertal Hauptbahnhof

Wieder musste ein Mensch in Wuppertal durch die Folgen eines Polizeieinsatzes in Gewahrsam sterben.
In den sozialen Medien wurde in griechischer Sprache über seinen Tod berichtet:

“Im Morgengrauen des 2. November wurde auf einer Polizeiwache in Wuppertal (Deutschland) der Tod des 24-jährigen Giórgu Zaniótis (Γιώργου Ζαντιώτη) bekannt gegeben, fast anderthalb Stunden nachdem er aus dem Nachtclub geholt worden war: Die Polizisten traten auf den Asphalt”.

Das dazugehörige Video zeigt wie er von zwei Polizisten auf die Straße gedrückt und gefesselt wird, während seine Schwester die Polizisten anfleht, ihn loszulassen: “Er ist noch ein Kind!”

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2 Νοεμβρίου ξημερώματα ανακοινώθηκε ο θάνατος του Γιώργου Ζαντιώτη 24 χρονών, σε αστυνομικό τμήμα του Wuppertal(Γερμανία), σχεδόν μιάμιση ώρα μετά την προσαγωγή του έξω από νυχτερινό κέντρο .Οι μπάτσοι τον πατούσαν στην άσφαλτο. pic.twitter.com/J6Ijtzc8dK

— Polidefkis (@Polidefkis_) November 6, 2021
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Auf Nachfrage von Journalistinnen sah sich die Staatsanwaltschaft gezwungen über den Fall zu berichten. Zuvor gab es keinen Anlass für Oberstaatsanwalt Baumert, weil es sich um eine natürliche Todesursache handelte:

Wie in zahlreichen Fällen von Todesfällen durch die Polizei wird das durch Gewalteinwirkung getötete Opfer kriminalisiert. Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert: “Wir gehen davon aus, dass darin [Anm. KARAWANE: Drogen] ein Grund für seine Aggressivität und womöglich für seinen Tod liegt.” Auch im Falle von Mohammad Selah, ein Flüchtling aus Guinea in Remscheid, wurde behauptet, dass Drogen im Spiel waren. Ihm wurde die medizinische Versorgung verweigert, weil er abgeschoben werden sollte. Die damals aus Wuppertal stammende Staatsanwaltschaft behauptete Drogen seien im Spiel gewesen, obwohl keine Beweise hierfür vorlagen. Seine Freunde bezeugten dies und die Ärzte vermuteten eine tropische Krankheit. Drogen werden immer wieder gennnt, wenn die Opfer von Polizeibrutalität im nachhinein diskrediert und kriminalisiert werden müssen und die Polizei von ihrer Schuld entlastet werden soll.

Wir werden heute auf die Straße gehen, weil wir wütend sind und wir befürchten müssen, dass die Wahrheit wieder ermodet wird, wie in den zahlreichen anderen Fällen in NRW ud BRD: #AdelB, #AmedAhmad, #MichaleHaile, #DominiqueKouamadio, … #OuryJalloh…

Erst in dieser Woche haben wir den vollständigen Nachweis erbracht, dass Oury Jalloh in der Zelle Nr. 5 ermordet und verbannt worden ist:
Internationale Pressekonferenz der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

Bevor die Wahrheit wieder einmal hingerichtet wird, gehen wir auf die Straße und erwarten eine plausible und lückenlose Erklärung.

Gleichzeitig manifestieren wir unsere Entschlossenheit auf der Seite der Familie und Freundinnen von Giórgu Zanióti (Γιώργου Ζαντιώτη) zu stehen und sie in diesen schwierigen Tagen zu begleiten.

Die Bitte und Schreie der Schwester von Giórgu pochen in uns: “Er ist ein Kind!”

In Solidarität bleiben wir verbunden
Eure KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen

Situation spitzt sich zu: Kein sicherer Hafen für über 400 gerettete Menschen auf Sea-Watch 3

Das Rettungsschiff Sea-Watch 3 war am 10. Oktober ins zentrale Mittelmeer aufgebrochen. In sieben Rettungseinsätzen konnte die Crew über 400 Menschen aus Seenot retten, ein sicherer Hafen wird dem Schiff bislang verweigert. Die Lage an Bord spitzt sich zu, mehrere Menschen mussten bereits aus medizinischen Gründen evakuiert werden. Am Sonntag, den 17. Oktober 2021, sowie…

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Sea-Watch 3 rettet über 400 Menschen aus Seenot

Das Rettungsschiff Sea-Watch 3 war am 10. Oktober ins zentrale Mittelmeer aufgebrochen. In bislang 7 Rettungseinsätzen in der Such- und Rettungszone vor der libyschen Küste konnte die Crew über 400 Menschen aus Seenot retten. Unterstützt wurde sie dabei von Sea-Watchs Aufklärungsflugzeug Seabird. Am Sonntagmorgen, 17. Oktober 2021, konnte die Besatzung der Sea-Watch 3 in einer…

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Report of the Independent Fact-Finding Mission on Libya to the Human Rights Council:  Grounds to Believe that Acts of Murder, Enslavement, Torture, Rape, and Other Inhumane Acts Have Been Committed Against Migrants in Furtherance of a State Policy and May Amount to Crimes Against Humanity

Advance Unedited Version of the Report, 1 Oct. 2021, in EN here and in AR here.

UN HRC press statement here.

Key points from Section F of the Report pertaining to Migrants:

  • The [findings of the fact-finding mission] provide[ ] reasonable grounds to believe that acts of murder, enslavement, torture, imprisonment, rape, persecution and other inhumane acts committed against migrants form part of a systematic and widespread attack directed at this population, in furtherance of a State policy.  As such, these acts may amount to crimes against humanity. [Para 70];
  • This finding [regarding a State policy] is made notwithstanding the responsibility that may be borne by third States and further investigations are required to establish the role of all those involved, directly or indirectly, in these crimes. [Para 70];
  • This reports documents in particular the pattern of interceptions by the Libyan Coast Guards (“LCG”) to ensure disembarkation will take place in Libya, and the associated pattern of detaining migrants in detention centres run by the Department for Combatting Illegal Migration (“DCIM”), where they face intolerable conditions calculated to cause suffering and the desire to utilise any means of escape, including by paying large sums of money to militias, criminal gangs, traffickers and smugglers who have links to the State and profit from this practice. [Para 66];
  • The LCG … interception [of migrant boats] is violent or reckless, resulting at times in deaths. On board, there are reports that LCGs confiscate belongings from migrants. Once disembarked, migrants are either transferred to detention centres or go missing,35 with reports that people are sold to traffickers. [Para 67];
  • [T]he only practicable means of escape [from detention centres] is by paying large sums of money to the guards or engaging in forced labour or sexual favours inside or outside the detention centre for the benefit of private individuals. [Para 67];
  • Several interviewees described that they endured the same cycle of violence, in some cases up to 10 times, of paying guards to secure release, sea crossing attempt, an interception and subsequent return to detention in harsh and violent conditions, all while under the absolute control of the authorities, militias and/or criminal networks. [Para 67];
  • The commission of the above acts has been longstanding and on a massive scale. Based on reports of reliable organizations, the Mission established that since 2016, some 87,000 migrants have been intercepted by the LCG, and there are currently close to 7,000 migrants in DCIM detention centres, including large percentages of children. [Para 68];
  • Furthermore, the above acts are not isolated incidents that can be attributed to rogue elements: they form part of a pattern…  [Para 68];
  • The absence of accountability for abuses against migrants evidences a State policy… [Para 69].

Section F of the Report:

[***]

F.  Migrants

66.  Libya has long been both a destination country and a departure point for those fleeing violence or poverty. Reports indicate that the human rights situation of migrants, asylum seekers and refugees34 in Libya has deteriorated since 2016. The evidence gathered by the Mission, which included interviews with 50 migrants, established that from the moment that migrants enter Libya destined for Europe, they are systematically subjected to a litany of abuses. However, given time and resource constraints, the Mission focused on violations and abuses committed in Libya. This reports documents in particular the pattern of interceptions by the Libyan Coast Guards (“LCG”) to ensure disembarkation will take place in Libya, and the associated pattern of detaining migrants in detention centres run by the Department for Combatting Illegal Migration (“DCIM”) (figure 3), where they face intolerable conditions calculated to cause suffering and the desire to utilise any means of escape, including by paying large sums of money to militias, criminal gangs, traffickers and smugglers who have links to the State and profit from this practice.

67.  Libyan law criminalizes irregular entry, stay and exit. The investigations established that a migrant’s journey to Europe would normally start with the migrant paying money to a smuggler and subsequently boarding on a boat. The LCG would later proceed with an interception that is violent or reckless, resulting at times in deaths. On board, there are reports that LCGs confiscate belongings from migrants. Once disembarked, migrants are either transferred to detention centres or go missing,35 with reports that people are sold to traffickers. Interviews with migrants formerly held in DCIM detention centres established that all migrants—men and women, boys and girls—are kept in harsh conditions, some of whom die. Some children are held with adults, placing them at high risk of abuse. Torture (such as electric shocks) and sexual violence (including rape and forced prostitution) are prevalent. Although the detention of migrants is founded in Libyan domestic law, migrants are detained for indefinite periods without an opportunity to have the legality of their detention reviewed, and the only practicable means of escape is by paying large sums of money to the guards or engaging in forced labour or sexual favours inside or outside the detention centre for the benefit of private individuals. Several interviewees described that they endured the same cycle of violence, in some cases up to 10 times, of paying guards to secure release, sea crossing attempt, an interception and subsequent return to detention in harsh and violent conditions, all while under the absolute control of the authorities, militias and/or criminal networks. There is also evidence that most of detained migrants are Sub-Saharan Africans and that they are treated in a harsher manner than other nationalities, thereby suggesting discriminatory treatment.

68.  Migrants form an identifiable group of individual civilians defined by their vulnerability and absence of legal status within Libya. The commission of the above acts has been longstanding and on a massive scale. Based on reports of reliable organizations, the Mission established that since 2016, some 87,000 migrants have been intercepted by the LCG, and there are currently close to 7,000 migrants in DCIM detention centres, including large percentages of children. Furthermore, the above acts are not isolated incidents that can be attributed to rogue elements: they form part of a pattern characterized by dangerous operations at sea followed by a systematic transfer to a detention centre where migrants are kept for an indefinite period of time and where they are subjected to intolerable conditions that cause suffering and prompt them to utilise any means of escape, including paying money.

69.  Since the inception of boat pullbacks in the Mediterranean, Libyan authorities have been on notice of the widespread and systematic nature of the reckless interceptions at sea and the abuses within the centres. Rather than investigating incidents and reforming practices, the Libyan authorities have continued with interception and detention of migrants. The absence of accountability for abuses against migrants evidences a State policy encouraging the deterrence of sea crossings, the extortion of migrants in detention, and the subjection to violence and discrimination. Militias (some of which manage detention centres), criminal networks, traffickers and smugglers contribute to the implementation of this policy.

70.  The foregoing provides reasonable grounds to believe that acts of murder,36  enslavement,37  torture,38  imprisonment,39  rape,40  persecution41 and other inhumane acts42 committed against migrants form part of a systematic and widespread attack directed at this population, in furtherance of a State policy. As such, these acts may amount to crimes against humanity. This finding is made notwithstanding the responsibility that may be borne by third States and further investigations are required to establish the role of all those involved, directly or indirectly, in these crimes.

71.   The Mission also investigated two incidents endangering the life of migrants. In May and July 2019, during the NIAC in Tripoli, a detention centre located next to the headquarters of the Daman Brigade in Tajoura was struck twice. Dozens of deaths were reported and the authorities failed to take any action after the first strike. By failing to separate the prisoners from the vicinity of a potential military objective, the Daman Brigade and the GNA (with which the Brigade was affiliated) may have violated their IHL obligation to protect civilians under their control from the effects of attack.43  The latter may have also violated the right to life of the migrants44 by preventing them from seeking shelter following the first airstrike. Furthermore, there are reasonable grounds to believe that the party responsible for the airstrikes may have violated the principles of distinction and proportionality as well as the obligation to take precautions in attack.45  On 20 June 2021, an accidental explosion in what was believed to be an ammunition depot in close proximity to the Abu Rashada detention centre in Gharyan caused the death of dozens of detained persons. Given that the guards prevented migrants from fleeing the building following the explosion, thereby preventing them from seeking safety, there are reasonable grounds to believe that the right to life of the migrants may have been violated.46 

34  See Annex 2, para.16.

35 The discrepancy between the number of migrants intercepted at sea since the beginning of 2021 (close to 23,000 as of August 2021) and the number of migrants currently detained in DCIM run centres (about 7,000) raises serious concerns that significant numbers of migrants may have been returned to smugglers and traffickers or are in the hands of armed groups who further abuse them.

36 See note 25 above.

37 Article 7-1-c, Rome Statute; Annex 2, para.5.

38 See note 26 above.

39 See note 27 above.

40 See note 28 above.

41 Article 7-1-h, Rome Statute; Annex 2, para.9.

42 Article 7-1-k, Rome Statute; Annex 2, para.11.

43 Customary IHL Rules, at pp. 68-71 (rule 22).

44 Article 6, ICCPR.

45 See note 18 above.

46 Article 6, ICCPR.

[***]

Fest des Gedenkens und Feier des Lebens

Podiumsdiskussionen, Gespräche, Straßenparade, Spoken Word, Musik

Download: Flyer und Poster

Gedenken an die Opfer der Festung Europa, von Polizeibrutalität und institutionellem Rassismus

Als Geflüchtete haben wir miterlebt, wie unsere Freund*innen und Familienmitglieder verhungert, ertrunken und gestorben sind. Einige von uns wurden vergewaltigt, einige wurden auf der Migrationsroute in Sklaverei und Zwangsarbeit verkauft. Sie hatten nie die Chance, ein würdiges Begräbnis zu bekommen selbst im Tod wurde ihnen ihre Menschenwürde verwehrt. In der Öffentlichkeit werden sie nur als bloße Nummern bezeichnet. So wie an den europäischen Grenzen viele Leben verloren gehen, so gehen auch auf dem europäischen Festland unzählige Leben von Schwarzen Menschen und People of Colour durch institutionellen Rassismus und Polizeibrutalität verloren. Mit diesem Festival wollen wir informieren und das Bewusstsein wachrufen für die humanitäre Krise, die sich hier abspielt. Wir wollen den auf dem Weg nach Europa verlorenen afrikanischen Menschen und den Opfern von Polizeibrutalität und institutionellem Rassismus gedenken und ihnen symbolisch einen würdigen Abschied bereiten. Gleichzeitig feiern wir das Leben derjenigen von uns hier, die die Brutalität dieses Systems überleben. Daher wird der Höhepunkt des Festivals neben Vorträgen und Diskussionen eine afrikanisch-kulturelle Straßenparade und Performance sein.

Programm:

Koloniale Grenzen und afrikanische Renaissance am Donnerstag, 15. Juli 2021 um 18 Uhr

Initiativen gegen Polizeibrutalität – für Offenlegung und Rechenschaftspflicht am Donnerstag, 22. Juli 2021 um 18 Uhr

Afrikanische Diktator*innen und FRONTEX: Europäische Gatekeeper und die Migrationsrouten am Donnerstag, 5. August 2021 um 18 Uhr

Kämpfe und Erfahrungen von Frauen und Kindern in der Migration am Freitag, 6. August 2021 um 17 Uhr

Homofeindliche und transfeindliche Haltungen und Diskriminierung in Migrantischen und BIPoC-Gemeinschaften am Freitag, 6. August 2021 um 19:30 Uhr

Afrikanischer Maskenumzug am Samstag, 07. August 2021 um 14 Uhr

Spoken Word-Performance und Musik am Samstag, 07. August 2021 nach der Parade bis 22 Uhr

Organisiert von:
Bremen Solidarity Center (BreSoC) e.V. & The indiginous people of Biafra (IPOB)
In Kooperation mit:
Together we are Bremen (TWAB) & Kulturzentrum Schlachthof e.V.

Die Veranstaltungen werden in Englisch und Deutsch abgehalten und es wird eine Übersetzung in diese beiden Sprachen angeboten. Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Spenden sind erwünscht. Es gelten die Regeln des Veranstaltungsortes.

Details zu den Veranstaltungen:

Koloniale Grenzen und afrikanische Renaissance am Donnerstag, 15. Juli 2021 um 18 Uhr
In der Berliner Konferenz 1884/85 legten die europäischen Kolonialist*innen die von ihnen willkürlich gezogenen Grenzen als europäische Kolonialgebiete vertraglich fest. Dabei wurden weder Vertretungen noch die Bevölkerungen der afrikanischen Länder einbezogen. In diesem Prozess wurden zuvor unabhängige afrikanische Nationen, Königreiche und Bevölkerungsgruppen auseinandergerissen oder gezwungen, zusammen zu leben und Teil der europäischen Kartographie von Afrika zu werden. Diese künstlich errichteten Grenzen dienten allein kolonialen, wirtschaftlichen und politischen Interessen und ermöglichten eine grenzenlose Ausbeutung des Kontinents und seiner Bevölkerung. Bis heute bestimmen diese Grenzen zusammen mit dem von den Kolonialistinnen eingeführten System von Teile und Herrsche die politische und wirtschaftliche Situation. Sie sind Ursache unzähliger Bürgerkriege auf dem Kontinent. Inzwischen gibt es jedoch ein wachsendes Bewusstsein der afrikanischen Bevölkerung, diese Probleme zu überwinden, indem sie nach Alternativen zu kolonialen Grenzen und Arrangements suchen. Was sind diese Alternativen und wie passen sie in die afrikanische Renaissance?

Referent*innen: Mbolo Yufanyi, Community Organiser (Africa/Black Community, Berlin)
Mazi Gaius Godspower, Indigenous People of Biafra (IPOB) e.V. Bremen

Moderation: Sunny Omwenyeke (Bremen Empowerment Project)

Veranstaltungsort: Die Arena, Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstraße 51, 28215 Bremen

Initiativen gegen Polizeibrutalität – für Offenlegung und Rechenschaftspflicht am Donnerstag, 22. Juli 2021 um 18 Uhr
Im Sommer 2020 gab es nach dem brutalen Mord an George Floyd in den USA weltweit eine anhaltende Welle von Protesten gegen Polizeibrutalität. Angeführt von der „Black Lives Matter“-Bewegung fanden diese Proteste auch in vielen deutschen Städten statt und lenkten die Aufmerksamkeit erneut auf das seit Jahren bestehende Problem von Polizeigewalt und extralegalen Tötungen in Deutschland. In den letzten Jahrzehnten sind viele Schwarze Menschen und People of Colour in deutschen Behörden und Institutionen zu Tode gekommen, wenn nicht sogar direkt von der Polizei ohne nachweisbare Gründe erschossen und getötet worden. Exzessive institutionelle Gewalt und Tötungen bleiben jedoch routinemäßig ungestraft, da Staatsanwälte eine parteiische Struktureinheit innerhalb des systemischen Rassismus des Staates sind, der die Rechenschaftspflicht unterdrückt. Die Zusicherung von Straffreiheit seitens der Polizei und anderer Behörden und Institutionen sichert und fördert dabei die Kontinuität rassistischer, polizeilicher und anderer institutionalisierter Gewalt einschließlich ihrer tödlichen Folgen. Im April 2019 wurde Tonou Mbobda im UKE-Krankenhaus Hamburg von unbeaufsichtigten Sicherheitskräften gefesselt und getötet, im August 2019 wurde Aman Alizada von der Polizei in Stade erschossen, im Juni 2020 wurde Mohammed Idrissi in Bremen von der Polizei erschossen und im März dieses Jahres wurde in Delmenhorst der 19-jährige Qosay Khalaf in einem öffentlichen Park festgenommen, geschlagen, mit Pfefferspray ins Koma gesprüht. Er verstarb in der Polizeizelle. Warum müssen Schwarze Menschen und People of Colour immer wieder Opfer von Polizeibrutalität und institutionalisierter Gewalt werden und was muss getan werden, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen?

Referent*innen: Gundula Oerter, Initiative in Gedenken an Laye-Alama Condé, Bremen

Sista Oloruntoyin, Black Community Coalition for Justice and Self-Defence, Hamburg

Statement: Barsan Mehdi, Initiative In Erinnerung an Qosay, Delmenhorst

Moderation: Brother Mwayemudza, Black Community Coalition for Justice and Self-Defence, HH

Veranstaltungsort: Findorffstraße 14a, 28215 Bremen

Afrikanische Diktator*innen und FRONTEX: Europäische Gatekeeper und die Migrationsrouten am Donnerstag, 5. August 2021 um 18 Uhr

Seit den letzten Jahrzehnten hat die Europäische Union ihre Außengrenzen zum Zweck der Migrationskontrolle stetig in das Innere des afrikanischen Kontinents ausgedehnt. Sie hat afrikanische Politiker*innen, einschließlich der Behörden der Länder, die Teil der Migrationsroute nach Europa sind, animiert und gezwungen, im Einklang mit FRONTEX, der Europäischen Grenzschutzagentur, als EU Gatekeeper zu agieren. Folglich finden wöchentlich Massenabschiebungen westafrikanischer Bürger*innen von Algerien nach Niger statt. Die EU finanziert libysche paramilitärische Truppen, die für grobe Menschenrechtsverletzungen in Auffanglagern in Libyen verantwortlich sind, einschließlich Zwangsarbeit und Sklavenmärkten, auf denen die nach Europa migrierenden Schwarzen Afrikaner*innen verkauft wurden. Die Sahara-Wüste ist zu einem riesigen Friedhof geworden, während noch viele weitere Migrant*innen absichtlich dem Ertrinken im Mittelmeer überlassen werden. Die europäischen Länder entziehen sich ihrer Verantwortung, die in Seenot geratenen Menschen zu retten, während Privatpersonen und NGOs, die versuchen, sie zu retten, kriminalisiert und verfolgt werden. Angesichts der historischen Migration aus Europa stellt sich die Frage: Warum ist Migration plötzlich zu einem Verbrechen geworden und welche Rolle spielt Rassismus im europäischen Grenzregime und in der Politik?

Referenten*innen: Siaka Konteh, Together We Are Bremen (TWAB)

Dorette Führer (Alarmephone Sahara/Afrique-Europe-Interact)

Steffen Luedke, Redakteur, Der Spiegel

Moderation: Christian Jakob, Autor und Journalist, Taz Berlin

Veranstaltungsort: Die Arena, Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstraße 51, 28215 Bremen

Kämpfe und Erfahrungen von Frauen und Kindern in der Migration am Freitag, 6. August 2021 um 17 Uhr
In dieser Podiumsdiskussion werden drei Aktivistinnen vorgestellt, die sich in Bremen kennengelernt haben, als sie beschlossen, sich gegen Massenunterkünfte und Isolation in den Lagern/Camps wie in der Lindenstraße und Alfred-Faust-Straße zu wehren. Sie sind Teil der selbstorganisierten Geflüchtetenbewegung Together We Are Bremen (TWAB). Als Menschen mit Expertise und einer Stimme zu diesem Thema werden die Aktivistinnen über die vielfältigen Perspektiven von Frauen sprechen, die den Mut hatten, den schwierigen Weg über die verschiedenen Grenzen in Afrika und Europa zu gehen und im Lager in Bremen gelandet sind. Sie werden die Gefahr diskutieren, als Opfer dargestellt zu werden und nicht nur über die mentalen, physischen und psychischen Herausforderungen ihrer Erfahrungen sprechen, sondern auch über ihre Entschlossenheit und Widerstandsfähigkeit als wichtige Überlebenswerkzeuge in Bremen. Die Referentinnen werden das damit einhergehende Problem der psychischen Gesundheit von Schwarzen geflüchteten Frauen ansprechen und die Absurdität aufzeigen, dass sie eine Kampagne für die Geburtsurkunde ihrer Kinder führen müssen, obwohl ihre Kinder hier geboren wurden. Sie werden auch über die Notwendigkeit des Rechts auf Wohnung, Bildung und Gesundheitsversorgung sprechen. „Es war eine lange und beschwerliche Reise. Wir sind noch nicht angekommen, obwohl wir an unserem Ziel sind„, sagen die Frauen.

Referentinnen: Gift Terhemen und Vivian Egharevba (TWAB)

Moderatorin: Fatoumata Cham (TWAB)

Veranstaltungsort: Die Arena, Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstraße 51, 28215 Bremen

Homofeindliche und transfeindliche Haltungen und Diskriminierung in Migrantischen und BIPoC-Gemeinschaften am Freitag, 6. August 2021 um 19:30 Uhr
Homophobie und Transphobie in migrantischen, Schwarzen Communities schafft einen Double Bind (doppelte Probleme) für LGBTQI+ Mitglieder, die sich als BIPOC oder migrantisch identifizieren. Individuen dieser Gruppen erleben rassistische Diskriminierung von der breiteren Gesellschaft und zusätzlich Homophobie und Transphobie innerhalb ihrer BIPoC Gemeinschaften. Was sind die Folgen der Überschneidung mehrerer Formen von Diskriminierung? Wie unterscheidet sich diese Erfahrung von LGBTQI+ Mitgliedern, die sich nicht als BIPOC identifizieren? In diesem Gespräch möchten wir unter anderem einen Blick auf die Geschichte von LGBTQI+ in Minderheitengruppen werfen und die Folgen der Verschränkung von multiplen Formen von Diskriminierung von Minderheitengruppen gegenüber ihren LGBTQI+ Mitgliedern diskutieren; von der psychischen Gesundheit, zu den negativen Auswirkungen von Queer Gauge und einem generellen Mangel an Unterstützung für LGBTQI+ von Nicht-LGBTQI+ Mitgliedern in Communities.

Diskutierende: Pizzar Stanley Pierre und Marohn (Queeraspora)

Moderation: Lex Idehen (Bremen Empowerment Project)

Veranstaltungsort: Die Arena, Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstraße 51, 28215 Bremen

Afrikanischer Maskenumzug am Samstag, 07. August 2021 um 14 Uhr
Mit dieser Parade wollen wir den auf dem Weg nach Europa verlorenen afrikanischen Leben und den Opfern von Polizeibrutalität und institutionellem Rassismus gedenken. Wir möchten ihnen symbolisch einen würdigen und angemessenen Abschied bereiten mit symbolischem Sarg. Gleichzeitig feiern wir hier das Leben derer, die die Brutalität dieses Systems überleben, indem wir symbolisch die Grenzen durchbrechen. Die Straßenparade und Performance ist der Höhepunkt des Festivals und wird begleitet von traditionellen afrikanischen Masken und Kostümen, Musikinstrumenten und Melodien.

Start und Ziel: Die Arena, Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstraße 51, 28215 Bremen

Spoken Word-Performance und Musik am Samstag, 07. August 2021 nach der Parade bis 22 Uhr
Spoken word-Performance von Laura und Musik von Djane Selectress Adinkra, DJ Marco

Veranstaltungsort: Die Arena, Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstraße 51, 28215 Bremen.

Camps have always been part of the colonial system of oppression and apartheid

Please find below the sppech of the CARAVAN for the Rights of Refugees and Migrants at the demonstration on 25.06.2021 in Düsseldorf and in German via the shared link
https://no-lager.eu/lager-gehoeren-seit-jeher-zum-kolonialen-system-der-…

Isolation camps in the Federal Republic of Germany were first set up after the Second World War for the “guest workers”, later for refugees. They are an important part of the deportation machinery. They serve to wear down, isolate, control, stigmatise. They serve either to prepare for deportation or to subordinate people to a system of exploitation, after a residence permit has been issued. As if a paper would make us equal human beings!

In our 2008 “Manifesto against Deportation” we stated:
“In Germany there are different types of camps to keep people under control and break their will. The camp system is a complex system of racist segregation and social exclusion aimed at forcing refugees to leave the country. It exists to make us realise that we are not welcome. All the shelters, reception centres, deportation prisons, departure centres exist to separate us from society.

It is to prevent human-to-human relationships. The camp system is an old system used in the colonies, by the German NAZI terror, by Japanese fascism and other countries where fascist ideologies came into practice. Currently, the European Union and Germany as one of its core powers are expanding the camp system to outside the European Union, as in North Africa or in Eastern Europe, as in Ukraine. The expansion is aimed at keeping those fleeing misery out of Europe.”

The refugee tribunal against the Federal Republic of Germany, held in Berlin in 2013, also indicted the camp system:
“The FRG is accused of enforcing the system of isolation camps, thereby

  • deliberately isolating refugees in camps
  • Enabling violence against women and children in camps, traumatising refugees
  • putting refugees’ lives in danger by denying them medical care,
  • pushing humiliation through vouchers and food parcels. “

Today, isolation camps are officially called anchor centres, state reception centres, central accommodation facilities … in political correct language of manipulation. Their functions are the same, the isolation methods even more sophisticated than before.

Today, we are witnesses to refugees being held for years in inhumane camps at Europe’s external borders and exposed to disease and misery – in Greece, Italy, Spain or the Balkans.

We are witnesses to how the Federal Republic of Germany finances isolation camps in Jordan, Lebanon, Turkey to keep us away from Europe. In this game with our lives, profiting from the exploitations and wars in our countries, the cost of our internment in the camps is calculated. It also makes clear the attitude of the governments and societies of Europe and the Federal Republic as to what they think of the superfluous of this earth.

But what can we do to protect our lives, our fundamental rights and our physical and mental integrity? What can we do to preserve our dignity?

The least we can do is to create common connections, present our situation to our communities and look for solutions together.

Break Isolation – shut down the isolation camps!

More info on the activities against isolation camps in 2021 in Northrhine Westfalia could be found here:
https://no-lager.eu/