Family of Georgios Zantiotis applies for a court decision

Again we are witnessing a cold bureaucratic legitimation of the killings by the police:

General Prosecutor’s Office Düsseldorf rejects
the complaint of the family of Georgios Zantiotis

August 31, 2022

The family of Georgios Zantiotis lodged an appeal against the termination of the proceedings on 10 January 2022. Now the General Prosecutor’s Office has rejected the complaint and confirmed the decision of the Wuppertal Public Prosecutor’s Office of December 2021 and thus the termination of investigations in the case of Georgios Zantiotis.

In the complaint, the lawyer of the Zantiotis family had stated that there was no need to forcibly take blood from Georgios Zantiotis. Due to his height and age, he was at high risk for the so-called death in custody. This was exacerbated by the stress of detention. If Georgios had continued to go home with his sister that evening, he would still be alive today.

The Düsseldorf Public Prosecutor’s Office states that police officers have the right to take Georgio’s blood if there is no risk of harm to his health. He was the accused and therefore the blood sample was justified and served the purpose of investigation for a later legal procedure.

We note: Georgios Zantiotis is not an accused. He only becomes the accused through the statements of the perpetrators. The same statements then serve the public prosecutor’s office to acquit the perpetrators of any guilt. To this day, we do not know why Georgios Zantiotis was arrested. The police officers’ stories that he attacked an officer do not correspond to the public statements of Georgios’ sister. In the first release of the video of the arrest, she screams loudly, let him go, he is still a child. But no official listens. Instead, Georgios is taken to custody. At the station, the rescue service is first sent away. Half an hour later, georgios is forcibly taken blood three times. Where was the need for a blood draw? What was the danger of Georgios Zantiotis in the cell?

Furthermore, blood can be taken without the consent of the accused if there is no threat to his health. The mere presence of a doctor is not sufficient, especially when several police officers try to throw a young man to the ground. When they tie him up and gag him.

The rejection of complaints by the Düsseldorf Public Prosecutor’s Office once again proves that the possible perpetrators are protected in the event of police brutality or imprisonment. The whole reasoning and justification is based on the statements of the police officers. We know from numerous other cases that police officers twist the truth out of corps spirit or right-wing attitude. The most famous is the brutal murder of Oury Jalloh. From NRW we give only two examples from the recent past:

  • To date, the police have not been able to provide a clear statement as to why Amed Ahmad was arrested in 2018. Lies, cover-ups and senseless hours in a parliamentary committee of inquiry showed migrants that you are never safe here.
  • In Essen, the police claimed that they had shot Adel in self-defense. A video of the neighbors shows that they shoot through a locked front door at a man seeking help. Is this what finding the truth looks like?

In August alone, two people were killed by police bullets in NRW. Jouzef Berditchevski was shot dead on August 3, 2022 in Cologne during the forced eviction of his house. 16-year-old Mohammed Lamine Dramé was shot dead with six bullets in Dortmund on August 8, 2022. Interior Minister Reul promises clarification again. We know his clearance rate: 0%.

So far, in all the cases of victims of police brutality known to us during his previous and current term of office, more questions have arisen than clarification. In all cases, in the end, the family of the victims was criminalized and felt insulted. In the case of Georgios Zantiotis, the statements of the Wuppertal public prosecutor’s office have tarnished both the memory of Georgios Zantiotis and his family. His statements did not correspond to the truth at any time, but to his imagination. The only excuses that are used again and again to discontinue the proceedings are the statements of the perpetrators and their staff.

The Zantiotis family has now filed an appeal this week against the termination of the proceedings. We will continue to accompany them and stand by their side in solidarity.

Araz Ardehali
Wuppertal, August 31, 2022
CARAVAN for the rights of refugees and migrants


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Familie von Georgios Zantiotis beantragt eine gerichtliche Entscheidung

Wieder werden wir Zeugen einer kalten bürokratischen Legitimation der Tötungen durch die Polizei:

Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf lehnt
die Beschwerde der Familie von Georgios Zantiotis ab

31. August 2022

Die Familie von Georgios Zantiotis hatte am 10. Januar 2022 Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens gestellt. Nun hat die Generalstaatsanwaltschaft die Beschwerde abgelehnt und den Bescheid der Staatsanwaltschaft Wuppertal vom Dezember 2021 und somit die Einstellung der Untersuchungen und Ermittlungen im Falle von Georgios Zantiotis bestätigt.

In der Beschwerde hatte der Rechtsanwalt der Familie Zantiotis ausgeführt, dass keine Notwendigkeit bestand Georgios Zantiotis zwangsweise Blut abzunehmen. Bei ihm bestand aufgrund seiner Körpergröße und Alter ein hohes Risiko für den sogenannten Gewahrsamstod. Diese wurde verstärkt durch den Stress der Ingewahrsamnahme. Wäre Georgios an dem Abend mit seiner Schwester weiterhin nach Hause gefahren, wäre er heute noch am Leben.

Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf stellt fest, dass die Polizeibeamten das Recht hätten, Georgios Blut abzunehmen, wenn kein Nachteil für seine Gesundheit zu befürchten ist. Er war Beschuldigter und deswegen sei die Blutabnahme berechtigt gewesen und diente dem Untersuchungszweck für ein späteres rechtliche Verfahren.

Wir halten fest: Georgios Zantiotis ist kein Beschuldigter. Er wird erst durch die Aussagen der Täter zum Beschuldigten. Dieselben Aussagen dienen dann der Staatsanwaltschaft zur Freisprechung der Täter von jedwede Schuld. Bis heute wissen wir nicht, warum Georgios Zantiotis festgenommen worden ist. Die Erzählungen der Polizeibeamten, er hätte eine Beamtin angegriffen, entspricht nicht der öffentlichen Aussagen der Schwester von Georgios. In der ersten Veröffentlichung des Videos der Festnahme, schreit sie laut, lasst ihn los, er ist noch ein Kind. Doch kein Beamter hört zu. Stattdessen wird Georgios auf die Wache genommen. Auf der Wache wird zuerst der Rettungsdienst weggeschickt. Eine halbe Stunde später wird dreimal versucht, Georgios zwangsweise Blut abzunehmen. Wo bestand hier die Notwendigkeit einer Blutabnahme? Welche Gefahr drohte von Georgios Zantiotis in der Zelle?

Ferner kann ohne Einwilligung des Beschuldigten Blut abgenommen werden, wenn keine Gefahr für seine Gesundheit drohe. Die alleinige Anwesenheit eines Arztes ist nicht ausreichend, vor allem dann nicht, wenn mehrere Polizeibeamten versuchen, einen jungen Mann zu Boden zu werfen. Wenn sie ihn fesseln und knebeln.

Die Beschwerdeablehnung der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf beweist einmal mehr die Parteinahme für die möglichen Täter im Falle von Polizeibrutalität oder Gewahrsamstod. Die ganze Argumentation und Begründung basiert auf die Aussagen der Polizeibeamten. Dass Polizeibeamte aus Corpsgeist oder aus rechter Gesinnung die Wahrheit verdrehen, kennen wir aus zahlreichen weiteren Fällen. Der bekannteste ist der brutale Mord an Oury Jalloh. Aus NRW nennen wir nur zwei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit:

  • Bis heute hat die Polizei nicht eine klare Aussage liefern können, warum Amed Ahmad in 2018 festgenommen wurde. Lügen, Vertuschungen und sinnlose Stunden in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zeigten MigrantInnen, ihr seid hier nie sicher.
  • In Essen hat die Polizei behauptet, sie hätten in Notwehr auf Adel geschossen. Ein Video der Nachbarn zeigt, dass sie durch eine verschlossene Hauseingangstür auf einen hilfesuchenden Mann schießen. Sieht so die Wahrheitsfindung aus?

Alleine im August sind in NRW wieder zwei Menschen durch Polizeikugeln getötet worden. Jouzef Berditchevski wurde am 3. August 2022 in Köln bei der Zwangsräumung seines Hauses erschossen. Der 16-jährige Mohammed Lamine Dramé ist am 8. August 2022 mit sechs Kugeln in Dortmund erschossen worden. Innenminister Reul verspricht wieder Aufklärung. Seine Aufklärungsquote kennen wir: 0%.

Bisher sind in allen uns bekannten Fällen von Opfern von Polizeibrutalität während seiner vorherigen und jetzigen Amtszeit mehr Fragen aufgekommen als Aufklärung. In allen Fällen wurden am Ende die Familien der Opfer kriminalisiert und fühlten sich beleidigt. Im Falle von Georgios Zantiotis haben die Aussagen der Staatsanwaltschaft Wuppertal sowohl das Andenken Georgios Zantiotis als auch seiner Familie beschmutzt. Seine Aussagen entsprachen zu keinem Zeitpunkt der Wahrheit, sondern seiner Phantasie. Die einzigen Ausreden, die immer und auch hier wieder zur Einstellung der Verfahren herangezogen werden, sind die die Aussagen der Täterinnen und Täter und ihr Kollegium.

Die Familie Zantiotis hat nun in diese Woche Rechtsmittel gegen die Einstellung des Verfahrens eingelegt. Wir werden sie weiterhin begleiten und solidarisch an ihre Seite stehen.

Araz Ardehali
Wuppertal, 31.8.2022
KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen


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Ehemalige Sea-Watch 4 künftig als Humanity 1 für SOS Humanity im Einsatz

Die zivile Seenotrettungsorganisation SOS Humanity hat heute Vormittag im spanischen Vinaròs ihr neues Rettungsschiff Humanity 1 getauft. Es handelt sich um die bisherige Sea-Watch 4, die die Organisation Sea-Watch nach mehr als zwei Jahren erfolgreicher Rettungseinsätze an SOS Humanity übergeben hat. Initiiert und finanziert wurde der Erwerb des ehemaligen Forschungsschiffs Poseidon aus Kiel Anfang 2020…

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🔥 Der O-Platz lebt! Der Kampf geht weiter!🔥

Eine Ausstellung, um die bestehenden und neuen Kämpfe von Geflüchteten und Migrant*innen sichtbar zu machen.

Supportet die Aktionswochen: linktr.ee/oplatz2022

Warum?

Im Jahr 2022 jährt sich zum 10. Male die ursprüngliche Besetzung des Oranienplatzes durch Geflüchtete im Jahr 2012, bei der Hunderte von Menschen Protestzelte aufstellten, um sich Gehör und Sichtbarkeit zu verschaffen.

Trotz der erzwungenen Räumung im Jahr 2014 lebt die OPlatz-Besetzung weiter, und viele Aktivist*innen setzen ihre Kämpfe und ihren Widerstand bis zum heutigen Tag fort.

In diesem Jahr, nach Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, schließen sich Drittstaatsangehörige und Staatenlose, die aus der Ukraine nach Deutschland geflohen sind, der Bewegung von Geflüchteten und Migrant*innen an.

Sie fordern dringend gleiche Rechte und Schutznach Artikel 24 – das Recht zu studieren, zu arbeiten, und sich in Deutschland aufzuhalten – vor der sich abzeichnenden Frist, bis zum 31. August 2022 bis zu der sie lediglich legal in Deutschland bleiben dürfen.

Deshalb verbinden sich laufende und neue Kämpfe von Geflüchteten und Migrant*innen zu einer gemeinsamen Stimme, um Gerechtigkeit zu fordern!

SOS MEDITERRANEE, MSF und SEA-WATCH warnen vor mehr Todesfällen im zentralen Mittelmeer in einem weiteren Sommer ohne staatliche Seenotrettung

Zentrales Mittelmeer, Mittwoch, 3. August 2022    SOS MEDITERRANEE, MSF und SEA-WATCH fordern in den Sommermonaten erneut die dringende Umsetzung eines staatlichen Such- und Rettungsprogramms im zentralen Mittelmeer, um weitere Todesfälle zu verhindern.   Innerhalb von fünf Tagen haben die Geo Barents, ein von Ärzte ohne Grenzen (MSF) betriebenes Rettungsschiff, und die Ocean Viking, ein von…

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Großbritannien setzt neues Sea-Watch Schiff fest

Unmittelbar nach dem ersten Einsatz und der Rettung von 85 Menschen erteilte die britische Agentur für See- und Küstenwache dem Schiff ein Auslaufverbot. Sea-Watch betreibt die als Rettungsboot zertifizierte Aurora gemeinsam mit der Non-Profit-Organisation Search and Rescue Relief (SARR) aus Großbritannien, wo das Schiff zuvor im Auftrag des Verkehrsministeriums jahrelang seinen lebensrettenden Dienst leistete. Am 29.…

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Solidaritätsmechanismus – Welche Solidarität?

Heute soll auf dem EU-Innenminister:innen-Treffen auf Vorschlag der französischen Ratspräsidentschaft ein sogenannter Freiwilliger Solidaritätsmechanismus verabschiedet werden. Dieser Mechanismus soll dazu dienen, vor allem aus Seenot gerettete Personen aus den EU-Außengrenzländern in andere europäische Mitgliedstaaten zu verteilen – ohne Mitsprache der betroffenen Personen und bei gleichbleibend intransparenten Kategorien, wie wir sie auch schon beim Malta-Mechanismus beobachten…

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Neues Sea-Watch Schiff AURORA erstmalig im Einsatz: Über 80 Menschen aus Seenot gerettet

In der gestrigen Nacht rettete die 6-köpfige Besatzung in erstmaligem Einsatz gemeinsam mit dem Segelschiff NADIR über 80 Menschen aus Seenot und wartet auf die Zuweisung eines Sicheren Hafens. Die AURORA, ein ehemaliges Rettungsschiff der britischen Royal National Lifeboat Institution, ist die jüngste Ergänzung der Sea-Watch-Rettungsflotte und kann Dank ihrer hohen Geschwindigkeit schnell auf Seenotfälle…

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Masken: Keine Profite mit der Krise

April 2020. Die ersten Monate der tödlichen COVID-19-Pandemie. Im überfüllten Camp Moria auf Lesbos, aber auch an unzähligen anderen Orten, hält die EU tausende Menschen unter unwürdigen Bedingungen gefangen. Social Distancing? Unmöglich. Desinfektion und Hand-Hygiene? Über 1000 Menschen müssen sich einen Wasserhahn teilen. Offensichtlich, dass die Menschen aufgrund dieser Bedingungen einer Infektionskrankheit wie COVID-19 schutzlos…

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Sea-Watch übergibt Rettungsschiff an SOS Humanity

Die zivile Seenotrettungsorganisation SOS Humanity wird ab August 2022 die jetzige Sea-Watch 4 als Humanity 1 betreiben. Das Schiff wurde vor zwei Jahren auf Initiative des Bündnisses United4Rescue erworben. Seitdem wird es von der Organisation Sea-Watch betrieben, die damit im zentralen Mittelmeer im Rettungseinsatz ist. “Die Übergabe der Sea-Watch 4 ist gelebte Solidarität. Sie ermöglicht…

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Ein Feigenblatt namens IRINI

Am Freitag, den 29. April 2022, stimmt der deutsche Bundestag über die Mandatsverlängerung der EUNAVFOR MED Operation IRINI ab. Was das ist und warum Sea-Watch die deutsche Beteiligung an der Operation IRINI für ein Feigenblatt hält, erfahrt ihr hier! Doch zuerst: Was ist eigentlich IRINI und wie funktioniert das deutsche Mandat? Die EUNAVFOR MED Operation…

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Sea-Watch bringt Frontex vor Gericht

Die zivile Seenotrettungsorganisation Sea-Watch hat Klage gegen Frontex vor dem Gericht der Europäischen Union (EuG) in Luxemburg erhoben. Zuvor hatte die Grenzschutzagentur Anfragen gemäß der Informationsfreiheitsverordnung abgelehnt.  Konkret bezieht sich Sea-Watch auf den Fall eines völkerrechtswidrigen Pullbacks vom 30.07.2021, der vom Sea-Watch Aufklärungsflugzeug Seabird sowie dem Rettungsschiff Sea-Watch 3 bezeugt wurde. Innerhalb der maltesischen Such-…

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Wir unterstützen Herrn Mbolo C. Yufanyi Movuh in seinem Kampf gegen rassistische Behandlung im Landesamt für Einwanderung Berlin

Ein afrikanischer Aktivist klagt gegen das Land Berlin wegen Rassismus im Amt. Im Dezember 2021 reichte er eine Klage nach dem Berliner Landesantidiskriminierungsgesetz ein.

Eine gemeinsame Pressemitteilung der Afrikanischen / Schwarzen Community (ABC),
The VOICE Refugee Forum und der KARAWANE für die Rechte der Flüchtlingen und MigrantInnen.

26. April 2022

Pressemitteilung als PDF zum download

Herr Yufanyi Movuh ist langjähriges Mitglied unserer Netzwerke und solidarischer Gemeinschaften. Er selbst war des Öfteren von Polizeibrutalität, rassistischen Kontrollen und Angriffen betroffen. Besonders hervorgehoben hat er sich im Kampf gegen die Residenzpflicht. Das rassistische Gesetz aus der Kolonial- und Nazizeit wurde 1982 wieder aktiviert, um Flüchtlinge in ihre Organisation zu verhindern und raubte ihnen „legal“ ihr Grundrecht auf Bewegungsfreiheit. Herr Yufanyi Movuh lebt mit seiner Familie in Berlin. Vor über 10 Jahren hat er erstmalig einen Antrag auf Niederlassungserlaubnis in der Bundesrepublik Deutschland gestellt. Rassistische und bürokratische Steine verhinderten jedoch seitdem die Erlangung seines ihm zustehenden Rechts.

Zu Recht können wir behaupten, dass Herr Yufanyi sehr viel für ein menschliches Zusammenleben in dieser Gesellschaft getan hat. Er hat während des Studiums der Forstwissenschaft und in der darauffolgenden Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter sich stets gegen rassistische Behandlungen seiner Mitmenschen eingesetzt. Wir kennen ihn als zuverlässigen und stets engagierten Freund, Bruder, Wegbegleiter und Mitstreiter. Beharrlich verteidigt er die Rechte der afrikanischen, migrantischen und Flüchtlingsgemeinschaften gegen rassistische Ausgrenzung, Erniedrigung, Beleidigung und Entrechtung. Nicht zuletzt hat er sich als Mitglied von THE VOICE Refugee Forum und KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen gemeinsam mit der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh seit Anfang an für die Aufklärung der Todesumstände und für die Wahrheit eingesetzt. Als Aktivist der African / Black Community (ABC) strebt er die Einheit der afrikanischen / schwarzen Gemeinschaften über die uns diktierten kolonialen Grenzen und den ethnischen, sprachlichen und religiösen Spaltungslinien.

Herr Yufanyi Movuh hat im Dezember 2021 gegen das Land Berlin eine Klage nach dem Berliner Landesantidiskriminierungsgesetz eingereicht. Vorausgegangen waren wiederholte Termine bei der Berliner Ausländerbehörde, die mittlerweile Landesamt für Einwanderung heißt. Durch fadenscheinige Gründe und Forderungen nach immer mehr Dokumenten wurde der Entscheidungsprozess seit Jahren verzögert. Herr Yufanyi Movuh hat in diesen Jahren nie eine begründete schriftliche Ablehnung seines Antrages auf Niederlassungserlaubnis erhalten. Aufgrund der Haltung und Verhaltensweisen der Mitarbeiter der Ausländerbehörde Berlin sah sich Herr Yufanyi Movuh gezwungen, einen Rechtsanwalt einzuschalten. Rassistisch fühlte sich Herr Yufanyi Movuh zuletzt am 15.12.2020 beleidigt und behandelt, als die Mitarbeiterinnen der Ausländerbehörde anmaßten, ihn über Themen zu befragen, die mit dem Entscheidungsprozess über seinen Antrag nichts zu tun hatten. Als er sie auf diesen Umstand hinwies, und dabei das Verhalten der Mitarbeiterin, welches er als arrogant und herabwürdigend empfand, als eine rassistische Diskriminierung benannte, fühlte sich diese beleidigt. Eine andere Mitarbeiterin, die wie ihre Kollegin weder eine Minderheit angehört noch in Deutschland aufgrund ihres Aussehens Rassismus erfahren haben dürfte, kündigte Herrn Yufanyi Movuh daraufhin an, Strafanzeige wegen Beleidigung zu stellen und begann, diesen über Rassismus zu belehren.

Über den Antrag ist bis heute nicht entschieden worden. Im Dezember 2021, also einem Jahr nach der letzten unbefriedigenden und beleidigenden Vorsprache, entschloss sich Herr Yufanyi selbst Klage nach dem Berliner Landesdiskriminierungsgesetzt zu erheben.

Wir werden die Aufarbeitung der Ereignisse und den Umgang mit Herrn Yufanyis Antrag auf Niederlassungserlaubnis und Klage genauestens verfolgen und beobachten. Notfalls sehen wir uns gezwungen, mit allen interessierten Menschen, die Erfahrungen und Erlebnisse beim Landesamt für Einwanderung zu dokumentieren und prüfen, inwieweit die Erfahrungen der Menschen mit dem zentralen antidiskriminierungsrechtlichen Schlüsselprojekt des Berliner Senats übereinstimmen.

Wir rufen von behördlichem Rassismus betroffene Menschen auf, nicht nur in Berlin, sich bei uns zu melden, damit wir unsere Anliegen gemeinsam formulieren und gemeinschaftlich nach Lösungen suchen können.

Kontakte:
African Black Community
E-Mail: abcberlin19@gmail.com | Telefon: +49 152 159 286 58

KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
E-Mail: wuppkarawane@yahoo.de
Araz Ardehali: +49 178 853 07 01 | Naledi Lin: +49 176 532 296 61

THE VOICE Refugee Forum (Berlin)
the_voice_berlin@emdash.org | Mbolo Yufanyi Movuh: +49 170 878 81 24

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KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
Büro Wuppertal | Marienstraße 52 | 42105 Wuppertal
http://thecaravan.org | E-Mail: wuppkarawane@yahoo.de

Aussagen der Staatsanwaltschaft Wuppertal wissenschaftlich widerlegt

Press Release in English

Pressemitteilung: Aussagen der Staatsanwaltschaft Wuppertal wissenschaftlich widerlegt
Stellungnahme der Familie Zantiotis: Wir fragen uns immer noch, was Georgios Tod verursacht hat.

Warum musste Georgios Zantiotis sterben?
Aussagen der Staatsanwaltschaft Wuppertal wissenschaftlich widerlegt

12. April 2022

Am 1. November 2021 stirbt Georgios Zantiotis im Wuppertaler Polizeigewahrsam. Kurz zuvor war er aus bisher ungeklärten Umständen festgenommen worden. Seine Schwester und Mutter, zahlreiche Freundinnen und Freunde sowie die interessierte Öffentlichkeit fordert seitdem schlüssige und substanzielle Erklärungen für den Tod des 25-jährigen Georgios Zantiotis:

Wir fragen uns immer noch, was Georgios Tod verursacht hat.
(siehe Stellungnahme Familie unten)

Der Wuppertal Oberstaatsanwalt Herr Baumert hat in November und Dezember 2021 mit seinen voreiligen Schlüssen und Behauptungen die öffentliche Meinung in die Irre geführt. Zuerst sprach er von einer natürlichen Todesursache. Anschließend im Landtag, behauptete die Staatsanwaltschaft Georgios Zantiotis stand unter Alkoholeinfluss und einige Sätze später erfuhren wir, dass auch 0,1 Promille Alkohol im Blut des Opfers festgestellt worden sei. In Dezember brachte Baumert den Tod Georgios Zantiotis mit den „nachgewiesenen“ Substanzen in Verbindung. Die WZ stellte basierend auf den Aussagen der Staatsanwaltschaft eine gewagte Behauptung auf (WZ vom 3.12.2021) und titelte: „Gutachter finden Drogencocktail im Blut des Toten“. Doch weder die Staatanwaltschaft noch die WZ kannten zu diesem Zeitpunkt die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchungen. Wir kritisieren diese unredliche Vorgehensweise, die Unwahrheiten verbreitet und der Familie zusätzliche Schmerzen zu dem Verlust des Sohnes und des Bruders bereitet.

Sie quälen nicht nur die Seelen, die gehen, sondern auch die Familien, die zurückbleiben.
(siehe Stellungnahme Familie unten)

Ergebnisse der toxikologischen Untersuchungen widerlegen die Staatsanwaltschaft und die WZ

Nachdem in der ersten Januarhälfte 2022 die Staatsanwaltschaft den Fall schloss und zu den Akten legte, wurden ihr Ende Februar die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung der Universität Düsseldorf vorgelegt. Parallel dazu, hat die Familie Zantiotis eine zweite, unabhängige Obduktion in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse zeigen, dass Georgios Zantiotis zum Todeszeitpunkt nicht unter Alkohol- und Drogeneinfluss stand. Die festgestellten Substanzen waren in lediglich so geringer Konzentration vorzufinden, dass sie nicht an dem Abend des Geschehens eingenommen worden sein konnten. Die gefundenen Substanzen seien darüber hinaus weder geeignet den Tod von Georgios Zantiotis zu erklären noch seien sie todesursächlich. Weitere Fragen werfen aber insbesondere die zahlreichen Einblutungen und Verletzungen von Georgios Zantiotis auf. Warum folgt also keine Richtigstellung der Staatsanwaltschaft und das Eingeständnis, dass der Tod von Georgios Zantiotis in der Polizeizelle nicht aufgeklärt werden konnte?

Uns quält permanent die Frage, wie Georgios seine letzten Minuten verbracht hat.
(siehe Stellungnahme Familie unten)

Bis heute ist die Todesursache von Georgios Zantiotis nicht geklärt. Ferner wissen wir immer noch nicht, was genau in Gewahrsam mit dem 25-jährigen Georgios Zantiotis passiert ist. Weiterhin bleibt der Verdacht bestehen, dass wie bei anderen uns bekannten Fällen von Todesfällen in Polizeigewahrsam die Aussagen und Zeugnisse abgestimmt sein könnten. Wir fragen zudem: Warum wurde Georgios Zantiotis fixiert und warum wurde gewaltsam versucht, ihm Blut abzunehmen? Welcher Grund rechtfertigte die Blutabnahme? Warum wurde mit unverhältnismäßigen Mitteln auf Georgios Zantiotis physisch eingewirkt? Insbesondere die vermeidbare Situation der unfreiwilligen und gewaltsamen Blutabnahme, ist auch aus polizeitaktischen Erwägungen eine extrem gefährliche und potentiell lebensgefährliche Situation, die durch die Polizei hätte vermieden werden können. Die Untersuchung eines möglichen „Gewahrsamstod“ sollte daher in den weiteren Ermittlungen oberste Priorität haben. Denn für uns ist klar: hätte man Georgios Zantiotis nicht festgenommen und versucht, gegen seinen Willen Blut zu entnehmen, wäre er noch am Leben.

Unser Vertrauen in die Polizei und Ordnungsbehörden wächst nicht durch voreilige Schlüsse und öffentliche Stigmatisierung und Kriminalisierung der Opfer. Wenn fortwährend Menschen in Polizeigewahrsam ihr Leben lassen und sowohl die Aufklärung als auch die Konsequenzen ausbleiben, schwindet weiterhin unser Vertrauen. Georgios Zantiotis Tod steht in eine Kette von unaufgeklärten Fällen. Erst kürzlich beendete der parlamentarische Untersuchungsausschuss zum Tode von Amed Ahmad ohne Konsequenzen ihre Arbeit.

Wir stehen solidarisch an der Seite der Familie Zantiotis und werden künftig auch gemeinsam eine unabhängige und substanzielle Aufklärung der Umstände um den Tod von Georgios Zantiotis anstreben.

Araz Ardehali
Im Namen der Familie Zantiotis
der Initiative Amed Ahmad
und der KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen

* * * Die Stellungnahme der Familie und Freundinnen von Georgios Zantiotis * * *

Sie quälen nicht nur die Seelen, die gehen, sondern auch die Familien, die zurückbleiben
Wir fragen uns immer noch, was Georgios Tod verursacht hat.

12.4.2022

Nach den Testergebnissen sind wir sicher, dass die erwähnten Vorwürfe des gewalttätigen Verhaltens nicht gerechtfertigt sind. Unsere Familie und Freunde wissen, wer und wie Georgios war. Deshalb wollen wir wissen, was in dieser einen Stunde in Polizeigewahrsam passiert ist. Die Aussagen derjenigen, die in der letzten Stunde seines Lebens dabei waren, in Kombination mit der Autopsie und den toxikologischen Untersuchungen deuten für uns auf ein gewalttätiges Verhalten hin. Sie ordnen sich Befehlen, Protokollen und sind typisch für physische Machtstrukturen. Wir sind sicher, dass Georgios in Gewahrsam um sein Leben gekämpft hat, während er gefoltert wurde, Schmerzen hatte und vielleicht Angst kurz vor dem Ende seines Lebens hatte. Warum wurde er so oft gefoltert, um ihm Blut abzunehmen? Wie haben die Polizeibeamten das gemacht? Was haben sie ihm gesagt? Was Georgios dort in Gewahrsam kurz vor seinem Tod gesagt hat, wissen wir immer noch nicht.

Wir fragen uns immer noch, was sein Tod verursacht hat. Die Polizeibeamten haben eine Seele, ein junges Leben in ihrer Obhut, in ihren Händen. Wie können sie innerhalb einer Stunde sicher sein, dass sie gewaltsam Blut abnehmen können, ohne vorher abgeklärt zu haben, ob diese Person gesund ist und sie die zwangsweise Abnahme aushalten kann? Damit die Blutproben entnommen werden können, ist die Anwesenheit eines Arztes erforderlich. Innerhalb einer Stunde hat man drei Mal versucht, sein Blut abzunehmen. Wir fragen: Was hat der anwesende Arzt gemacht? Was ist seine Aufgabe in Georgios Zelle? Warum wurde nicht bedacht, was kommen würde? Warum haben die anwesenden Beamten und der Arzt ihn nicht gerettet?

Nach all dem ist unser Vertrauen in die Justiz und das System erschüttert. Unsere Fragen sind immer noch nicht beantwortet. Wir glauben, dass es in diesem System Experten in den entsprechenden Positionen gibt, um die Menschenrechte zu schützen, Gleichbehandlung zu gewährleisten und die Justiz dort einzusetzen, wo sie gefragt ist. Nicht dort, wo sie nur gebraucht wird, gegen die Bürger. Die Menschen, die diese Arbeit verrichten, müssen aber auch in der Lage sein, nach korrekten und vor allem fairen Kriterien zu handeln. Das Ziel eines jeden ist es, dass kein Mensch unnötig sein Leben verliert, dass es keinen Toten gibt. Vor allem in der Haft, in der Obhut des Staates, darf so etwas nicht passieren. Die staatlichen Stellen sind für ein Leben verantwortlich. Wo bleibt die Gerechtigkeit?

Der Schmerz, der unserer Familie zugefügt wurde, ist unerträglich. Er hat unsere Seele zutiefst verletzt. All diese Menschen, die unseren Schmerz verstehen und mitfühlen, geben uns den Mut und die Kraft, die wir brauchen. Ohne sie wären wir heute nicht in der Lage, an den Punkt zu gelangen, an dem wir heute sind. Dafür sind wir ihnen aus tiefstem Herzen dankbar. Diese wunderbaren Menschen, Georgios Familie, seine Freundinnen und Freunde, wir wissen alle, wer Georgios war. Wir müssen herausfinden, wie er gestorben ist. Es ist es wert, für Georgios und sein Andenken, für ein einziges Leben, Georgios Leben.

Uns quält permanent die Frage, wie Georgios seine letzten Minuten verbracht hat. Wir können nie mehr erfahren, was seine letzten Worte waren. Nach all dem, was wir erlebt haben und im Nachhinein über andere ähnliche Fälle lernen mussten, können wir nur eines sagen: Das Polizeireviere in Deutschland sind ein gefährlicher Ort, an dem man sich aufhält. Niemand wird dich hören. Sie kümmern sich nicht um deine körperliche und geistige Gesundheit. Zufällige Ereignisse sollten in Bezug auf dein Leben nicht akzeptiert werden. Sie töten, und das ist nicht hinnehmbar.

Sie quälen nicht nur die Seelen, die gehen, sondern auch die Familien, die zurückbleiben.

Immediate release of Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti and Abdoul Razak Boukari

deutsch: Sofortige Freilassung von Ibrahim Alfa, …

Hamburg, 13.03.2022

for justice

Immediate release of

Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti and Abdoul Razak Boukari

Dokument als PDF

My father, Ibrahim Alfa, has been in prison in Togo since January of this year for no known reason and without charge. In the following you can read how it came about and what the current situation is and afterwards you can see two short protest letters addressed to the Ministry of Justice and the German Embassy in Lomé. Please send these letters by e-mail or fax to the above-mentioned offices.

Thank you for your support.

Nawal Traore

E-Mail: Nawaltraore at outlook.de

# # # # # Appeal by Nawal Traore # # # # #

Dear Ladies and Gentlemen,

May good things come to you.

I am Nawal Traore, born 14th April 2003 in Hamburg, Germany, and I live there with my family. I am the daughter of Alfa Ibrahim. My father was arrested during his visit to Togo and has now been in prison in Togo for almost two months without having done anything wrong. I have written to the German embassy, but so far it has not led to us being able to embrace our father.

I now turn to all the public and ask everyone with a heart for justice to support me and my family so that our father is released and also his two acquaintances who are in prison with him.

Yours sincerely

Nawal Traore

E-Mail: Nawaltraore at outlook.de

# # # # # Background Information # # # # #

Immediate release of

Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti and Abdoul Razak Boukari

For the attention of the public, human rights organisations,

Amnesty International, UNHCR and calling to campaign for their release from prison

On 27.01.2022, Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti, Abdoul Razak Boukari and two others were stopped by police officers in the Togolese capital Lomé. They were accused of being involved in a dispute over political views. Without further clarifications, they were detained and taken to the Prison Civil de Lomé. Later, two persons were released, Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti, Abdoul Razak Boukari have been in detention since then. No charges have been brought against them, they have not been brought before any magistrate and there is no evidence of any criminal wrongdoing. The lawyer of the three detainees has not yet been granted access to the files. All three detainees are members of the legal opposition PNP (Pan African National Party) and this appears to be the motivation for the continued unlawful detention. We call the detention unlawful and illegal firstly because the law is not being followed, secondly because detention on the basis of political opinion is against the law and thirdly because no one who has not committed any crime should be deprived of their liberty.

Because Ibrahim Alfa is a German citizen, the German diplomatic mission in Togo has an obligation to intervene in a targeted manner. This is in particularly true against the background of the ‘reform partnership’ promoted by the Federal Foreign Office and agreed upon by the BMZ with the Togolese government, which is justified by the ‘progress of the democratisation process’ and sets priorities such as ‘good governance’. Thus, the case of the politically motivated imprisonment of Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti, Abdoul Razak Boukari becomes a touchstone for both partners.

Adding to the situation of Alfa Ibrahim:

Ibrahim Alfa lives with his family in Hamburg/Germany. He travelled to Togo with his three-year-old son, Fatihoulah Alfa. Since his father’s arrest, the little boy has been alone in a strange environment with relatives. Ibrahim Alfa needs regular check-ups due to a heart disease and the current situation is a high critical burden of which all responsible persons must take note.

# # # # # Sample letter to the Ministry of Justice of Togo # # # # #

Sender:

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To the Ministry of Justice of Togo

Ministère de la Justice et de la Législation

Pius Kokouvi Agbetomey

03. Rue de l’Ocam, BP 121 Lomé-Togo

Tel: +228 22 21 26 53

Fax: +228 22 21 54 91

E-Mail: secretariat.ministre@justice.gouv.tg

Honorable Minister of Justice, Pius Kokouvi Agbetomey,

I, ______________________________ have learnt of the detention of Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti, Abdoul Razak Boukari and that they have been held in the Prison Civil de Lomé since 27/01/2022 without having committed any crime. Political oppositional opinion or legal political work is constitutionally enshrined and failure to respect these principles is considered political persecution and breaks the law.

Please take the case of Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti, Abdoul Razak Boukari under your responsibility and decide according to your position and the constitution of the country and the rights of the citizens.

Awaiting your reply

Sincerely,

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Date, signature

# # # # # Sample letter To the German Mission in Lomé/Togo # # # # #

Sender:

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To the German Mission in Lomé/Togo

Head of Embassy Matthias Veltin

Ambassade de la République fédérale d’Allemagne

B.P. 1175, Lomé, Togo

Telefon : +228 22 23 32 32

E-mail : info@lome.diplo.de

Honorable Ambassador

I, __________________________________ ask you by virtue of your office to make every effort to ensure the safety and release of the German citizen Ibrahim Alfa and the Togolese citizens, Sebabe-Gueffe Tchassanti and Abdoul Razak Boukari.

Against the background of the ‘reform partnership’ between the German and Togolese governments with its focus on ‘good governance’, I would like to underline the urgency and importance of my request.

I have learned of the detention of Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti, Abdoul Razak Boukari. They have been held in the Prison Civil de Lomé since 27.01.2022 without having committed any crime. The mere fact that they belong to the political opposition is used as a reason to persecute critics of the government and deprive them of their freedom.

Please keep me and the general public informed of developments.

respectfully

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Date, Signature

Sofortige Freilassung von Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti und Abdoul Razak Boukari

Hamburg, 13.03.2022

für die Gerechtigkeit
Sofortige Freilassung von
Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti und Abdoul Razak Boukari

Dokument als PDF

Mein Vater, Ibrahim Alfa, befindet sich ohne bekannten Grund und ohne Anklage seit Januar dieses Jahres im Gefängnis in Togo. Im Weiteren lesen Sie, wie es dazu kam und wie die aktuelle Situation ist und im Anschluss sehen Sie zwei kurze Protestbriefe gerichtet an das Justizministerium und die deutsche Botschaft in Lomé. Bitte schicken Sie diese Briefe per E-Mail oder Fax an die genannten Stellen.
Ich danke Ihnen für Ihr Unterstützung.
Nawal Traore
E-Mail: Nawaltraore at outlook.de

# # # # # Appel von Nawal Traore # # # # #

Sehr geehrte Damen und Herren,

möge Ihnen Gutes gegeben sein.

Ich bin Nawal Traore, am 14.04.2003 in Hamburg geboren, und lebe dort mit meiner Familie. Ich bin die Tochter von Alfa Ibrahim. Mein Vater ist während seines Besuchs in Togo verhaftet worden und nun bereits seit fast zwei Monaten im Gefängnis in Togo, ohne dass er irgendetwas Unrechtes getan hätte. Ich habe an die deutsche Botschaft geschrieben, jedoch hat es bisher nicht dazu geführt, dass wir unseren Vater in unsere Arme schließen konnten.

Ich wende mich jetzt an alle Öffentlichkeit und bitte alle mit einem Herz für Gerechtigkeit mich und meine Familie zu unterstützen, damit unser Vater freigelassen wird und auch seine beiden Bekannten, die zusammen mit ihm im Gefängnis sind.

mit freundlichen Grüßen
Nawal Traore

E-Mail: Nawaltraore at outlook.de

# # # # # Hintergrundinformationen # # # # #

Sofortige Freilassung von
Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti und Abdoul Razak Boukari

Zur Kenntnisnahme an die Öffentlichkeit, die Menschenrechtsorganisationen, amnesty international, das UNHCR und mit dem Aufruf, sich für die Freilassung von Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti, Abdoul Razak Boukari einzusetzen.

Am 27.01.2022 wurden Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti, Abdoul Razak Boukari und zwei weitere Personen von Polizisten in der togoischen Hauptstadt Lomé aufgehalten. Ihnen wurde vorgehalten, dass an einem Streit über politische Ansichten beteiligt gewesen seien. Ohne weitere Konkretisierungen wurden sie in Haft genommen und in das Gefängnis Prison Civil de Lomé gebracht. Später wurden zwei Personen entlassen, Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti, Abdoul Razak Boukari befinden sich seitdem in Haft. Es wurde keine Anklage gegen sie erhoben, sie wurden keinem Haftrichter vorgeführt und es gibt keine Hinweise auf irgendein strafrelevantes Fehlverhalten. Dem Rechtsanwalt der drei Gefangenen wurde bisher keine Akteneinsicht gewährt. Alle drei Inhaftierten sind Mitglieder der legalen Oppositionspartei PNP (Panafrican National Party) und dies scheint die Motivation für die andauernde rechtswidrige Gefangennahme. Die Inhaftierung nennen wir rechtswidrig und illegal, weil erstens die gesetzlichen Vorschriften nicht eingehalten werden, zweitens weil eine Inhaftierung aufgrund der politischen Gesinnung gegen geltendes Recht verstößt und drittens, weil niemand, der keine Verbrechen verübt hat, seiner Freiheit beraubt werden darf.

Aufgrund dessen, dass Ibrahim Alfa deutscher Staatsangehöriger ist, trägt die deutsche Auslandsvertretung in Togo die Verpflichtung sich zielführend einzusetzen. Insbesondere vor dem Hintergrund der vom Auswärtigen Amt beworbenen und vom BMZ mit der Regierung Togos vereinbarten ‚Reformpartnerschaft‘, die mit den ‚Fortschritten des Demokratisierungsprozesses‘ begründet wird und Schwerpunkte wie ‚Gute Regierungsführung‘ setzt. Somit wird der Fall der politisch motivierten Inhaftierung von Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti, Abdoul Razak Boukari zu einem Prüfstein für beide Partner.

Ergänzend zur Situation von Alfa Ibrahim:
Ibrahim Alfa lebt mit seiner Familie in Hamburg/Deutschland. Er reiste mit seinem dreijährigen Sohn, Fatihoulah Alfa, nach Togo. Der kleine Junge ist seit der Festnahme seines Vaters allein in ihm fremder Umgebung bei Verwandten. Ibrahim Alfa benötigt aufgrund einer Herzerkrankung regelmäßige Untersuchungen und die derzeitige Situation stellt eine hohe kritische Belastung dar, von der alle Verantwortlichen Kenntnis nehmen müssen.

# # # # # Musterbrief an das Justizministerium in Togo # # # # #

Absender:
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An das Justizministerium Togo
Ministère de la Justice et de la Législation
Pius Kokouvi Agbetomey
03. Rue de l’Ocam, BP 121 Lomé-Togo

Tel: +228 22 21 26 53
Fax: +228 22 21 54 91
E-Mail: secretariat.ministre@justice.gouv.tg

Sehr geehrter Herr Justizminister,
ich, ______________________________ habe von der Inhaftierung von Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti, Abdoul Razak Boukari erfahren und dass sie seit dem 27.01.2022 im Gefängnis Prison Civil de Lomé festgehalten werden, ohne dass sie eine Straftat begangen haben. Politische oppositionelle Meinung oder legale politische Arbeit ist verfassungsmäßig verankert und werden diese Grundsätze nicht eingehalten gilt dies als politische Verfolgung und bricht geltendes Recht.

Bitte nehmen Sie den Fall von Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti, Abdoul Razak Boukari in Ihre Verantwortung und entscheiden gemäß Ihrer Position und der Verfassung des Landes und den Rechten der Bürger.
in Erwartung Ihrer Antwort

hochachtungsvoll

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Datum, Unterschrift

# # # # # Musterbrief an die deutsche Auslandsvertretung in Togo # # # # #

Absender:
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An die deutsche Auslandsvertretung in Lomé/Togo
Leiter der Botschaft Matthias Veltin
Ambassade de la République fédérale d’Allemagne
B.P. 1175, Lomé, Togo
Telefon : +228 22 23 32 32
E-mail : info@lome.diplo.de

Sehr geehrter Herr Botschafter
ich, __________________________ bitte Sie Kraft Ihres Amtes alle Anstrengungen zu unternehmen, für die Sicherheit und die Freilassung des deutschen Staatsangehörigen Ibrahim Alfa sowie der togoischen Staatsbürger, Sebabe-Gueffe Tchassanti und Abdoul Razak Boukari zu sorgen.

Vor dem Hintergrund der ‚Reformpartnerschaft‘ zwischen der deutschen und der togoischen Regierung mit dem Schwerpunkt der ‚guten Regierungsführung‘ möchte ich die Dringlichkeit und Wichtigkeit meines Anliegens unterstreichen.

Ich habe von der Inhaftierung von Ibrahim Alfa, Sebabe-Gueffe Tchassanti, Abdoul Razak Boukari erfahren. Sie werden seit dem 27.01.2022 im Gefängnis Prison Civil de Lomé festgehalten, ohne dass sie eine Straftat begangen haben. Allein die Zugehörigkeit zur politischen Opposition wird zum Anlass genommen wird, Kritiker der Regierung zu verfolgen und der Freiheit zu berauben.

Bitte halten Sie mich und die allgemeine Öffentlichkeit über die Entwicklungen informiert.

hochachtungsvoll

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Datum, Unterschrift

Airborne Monthly Factsheet December 2021 – January 2022

This factsheet outlines a summary of the distress cases witnessed in December 2021 and January 2022 by Sea-Watch’s Airborne crews with their aircraft Seabird*. Sea-Watch also conducted test-flights during this time with the aircraft Skybird**. In December 2021 and January 2022 we conducted 11 operations, with a total flight time of 63 hours and 15 minutes. We spotted…

Der Beitrag Airborne Monthly Factsheet December 2021 – January 2022 erschien zuerst auf Sea-Watch e.V..